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76 C A S S I A M A R Y L A N D I C A .
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Carpinus duinensis. Scop. carn. n. i i g o , t. 60.
O r i e n t a l i s c h e Hainbuche.
Wächst in Krain, Sclavonien, im Banat und in Armenien.
Diese Art wird eben so hoch und stark als die erste, auch
erträgt sie unser Klima sehr gut. Der gröfste der hier befindlichen
Stämme ist über zehn Fufs hoch. Die Rinde scheint etwas dunkler
als an den vorhergehenden zu sein.
Die Blätter stehn wechselsweise; sind einen Zoll lang, länglich
-eiförmig, spitzig, gegen die beiden vorhergehenden gehalten,
möchte man sie für stumpf erklären, scharf doppelt gesägt, glatt,
auf der Rückseite die Adern mit einzelnen Haaren besetzt. Der
Blattstiel so wie die jungen Triebe sind mit langen zerstreuten
Haaren bedeckt.
Geblüht haben unsere Stämme nicht.
Die Schlippen der Früchte zeichnen sich besonders aus, sie
sind uugelheilt, länglich - eiförmig, an der Basis auf der einen Seite
zugerundet, auf der ändern schief abgeschnitten, am Rande ungleich
gesägt, zuweilen auch etwas eckig.
Die Vermehrung geschieht durch Samen und Pfropfen auf die
gemeine Art.
6 6 . ' G a s s i a . Ga f s i e .
■ Die Zwitterblumen haben einen fünfblättrigen gefärbten Kelch,
der abfällt. FünfBlumenblätter, von denen die untern länger sind.
Zehn Staubfäden, wovon die drei untern länger als die übrigen
sind. Der Fruchtknoten ist gestielt, und hat einen gebogenen Griffel.
Die Frucht ist eine Hülse, die mehrere Samen enthält.
I . C a s s i a m a r y l a n d i c a foliis octojugis ovato - oblongis
aequalibus, glándula báseos petlolorum. Sp. pl. ed. PF, 2. p. 524 -
Dil Roi Flarb. Baumz. 1. p. 206.
Mar ) ' l ändi s che Gafsie.
W'ächst in Virginien und Maryland.
Eigentlich gehört dies Gewächs nicht mehr zu den Sträuchern,
weil die Stengel jährig ahsterlien; da* es aber von allen
Schrifi,stellern dazu gerechnet wird, und auch die Pflanzungen exotischer
Hölzer im Herbst mit ihren Blumen ziert: so habe ich es
nicht mit Stillschweigen übergehn wollen.
Die Stengel werden drei bis vier Fufs, sterben aber hei uns
jährig bis an die W'urzel ab. Die Blätter sind paarweise gefiedert,
C A S T A N E A V E S C A .
und bestehn aus sechs, acht bis neun Paar länglich elliptischen,
ungezähnten, sehr kurz gestielten, mit einer kleinen krautartigen
Spitze versehenen Blättchen. An der Basis des Hauptblattstiels ist
eine schwarze Drüse.
Die Nebenblätter sind lanzettenförmig, sehr schmal, fast fadenförmig,
mit einzelnen Haaren wie der Blattstiel besetzt.
Die gelben Blumen kommen in kleinen sechs- bis achtblurai-
gen Trauben, in den obern Winkeln der Blätter, im August und
September zum Vorschein. Die Frucht wird bei uns wegen der
späten Blumen nicht vollkommen.
Die Vermehrung geschieht durch Wurzelbrut.
154. G a s t a n e a . K a s t a n i e .
Die männlichen und weiblichen Blumen sind auf einem
Stamm. Die männlichen Blumen stehn in einem fadenförmigen
nackten Kätzchen , der Kelch fehlt, die Blumenkrone ist fünf blättrig,
Staubfäden sind 10 bis 20.
Die weibliche Blume hat einen fünf- bis sechshlättrlgen stachlichen
Kelch, keine Blumenkrone, drei Fruchtknoten, pinselförmige
Narlien, drei im stachlichen stehnbleibenden Kelch verschlossene
Nüsse.
I . G a s t a n e a v e s c a foliis oblongo-lanceolatis acuminatis
mucronato-serratis subtus nudis. Sp. pl. ed. PF. 4. p 4^0
I'ugus Casianea M ih lanceolatis acumiiiato - serratis subtus nudis.
Liu. syst. ed. R. 4. p .iQ G . Die Roi Harbk. Baumz. x .p . 374.
Ae cht e Ka s t ani e .
Wächst im südlichen Europa und im nördlichen Amerika.
Es wird ein mäfsiger Baum, der ziemlich rasch wächst und
unser Klima recht gut verträgt. Die gröbsten Bäume davon stehn
bei Potsdam in Sans-Soiici an der Bildergallerie. Die jungen
Zweige sind schwärzlich-braun, eckig und puriktirt.
Die Blätter stehn wechselsweise, sind über sechs Zoll lang,
lanzettförmig, sehr lang zugespitzt. scharf gesägt, die Zähne stark
zugespitzt, und auf beiden Seiten grün.
Die Blumen kommen im Julius und August. Die männlichen
Kätzchen sind öfter länger als die Blätter, fadenförmig, und stehn
in den, Winkeln der Blätter. Die weiblichen sind fast einen halben
Zoll lang, eiförmig, und kommen an- der Basis des männlichem
Kätzchens.
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