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 Selbst  an  den  Füfsen  des  Thrones  sind  Personen  beschäftigt,  ihre  Arme  
 und  Beine  als  Stütze  anzubieten.  Rechts  und  links  von  diesem  Gestell  
 stehen  Speerträger  übereinander.  Auf  dem  Throne  erhebt  sich  ein  Altar;  
 die  heilige  Flamme  lodert  auf  ihm  hell  empor.  Davor  steht  der  König  
 auf  einer  Art  von  Treppe,  die  linke  Hand  stützt  sich  auf  den  Bogen,  die  
 rechte  ist  wie  zur  Anbetung  erhoben.  Wie  über  dem  Altar  eine  Kugel,  
 so  schwebt  über  dem  König  die  höchste  Gottheit:  ein  bärtiger  Mann  mit  
 Flügelpaar,  das  sich  an  einen Kreis  ansetzt,  der  nach  unten  hin  in  einen  
 Vogelkörper  endet.  Die  Gottheit  hält  den  bedeutungsvollen  symbolischen  
 Ring  in  der  Hand. 
 Wir  haben  in  dieser  Darstellung  das  erste  Beispiel  einer  Opferscene  
 nach  altpersischem  Ritus,  wobei  das  F e u e r   eine  Hauptrolle  spielt.  Ob  
 aber  diese  Darstellung  funerärer  Natur  sei,  wie  dies  bis  jetzt  die  Ausleger  
 behauptet  haben,  wage  ich  um  so  weniger  zu  glauben,  als  die  Keilinschrift  
 in  der  Nähe  des  beschriebenen  Darius - Grabes  dieser  Ansicht  zu  
 widersprechen  scheint.  Nach  der  gewöhnlichen  officiellen  Introduction,  
 welche  mit  einer  Erwähnung  Auramazda's  beginnt,  zählt  darin  der  Grofs-  
 könig  seinen  Stammbaum  und  die  von  ihm  beherrschten  Völker  und  Länder  
 auf.  Sich  rühmend  seiner  besonderen  Macht  und  Gröfse  durch  die  
 Gnade  Auramazda's  fährt  der  altpersische  Padischah  dann  wörtlich  fort: 
 „Wenn  du  s o . d e n k s t :   „ „wi e   v i e l f ac h  w a r e n   d i e   L ä n d e r ,   
 we lc he   der   König  D a r i u s   r e g i e r t e ! “ “  so  sieh  d i e s e s   Bi ld  an:   
 sie  t r a g e n   me i ne n  T h r o n,   d ami t   du  sie  kenns t .   Wi r s t   du  dann  
 n o c h   n i c h t   wi s sen,   dafs  d i e   La n z e   des  p e r s i s c h e n   Mannes   
 w e i t h i n   r e i c h te ?  Wi r s t   du   d a nn   noc h  n i c h t   wi s s e n ,   dafs  der   
 p e r s i s c h e   Ma nn  f e rn  von  P e r s i e n   S c hl ac ht en  g e f o c h t e n   habe?“ 
 Es  kommt  uns  hier  auf  die  Stelle  vom Thron  an,  der ausdrücklich  als  
 -  solcher,  nicht  als  Leichenbett  oder  Katafalk  aufgeführt  wird.  Es  ist  der  
 langgezogene  Thronstuhl  der  persischen  Könige  mit  jener  Darstellung,  
 welche  sich  speciell  auf  die  altpersische  Feuerverehrung  bezieht. 
 Die  Gräber;  schwer  zugänglich  ihrer  Steilheit  und Höhe wegen,  hatten  
 im  Alterthum  keine  sichtbaren  Zugänge.  Die  heute  zu  Tage  vorhandenen  
 Oeffnuugen  an  und  neben  den Blendthüren  gehören  der rohen Gewalt  einer  
 plünderungssüchtigen  späteren  Zeit  an.  Im  Innern  erblickt  man  aus  dem  
 Stein  geschnittene  gewölbte  Todtenkammern  mit  Sarkophag-Nischen,  auf  
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