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 ehen  einem  besonderen  Ausspruehe  dos  Propheten  zufolgö  jotlo  Abbildung  
 von  irgend  etwas  behendem  durchaus  vorholon  ist.  Dio  Perser  Imbon  sioli  
 nie  daran  gekehrt  und  sind  im Gogvnlheil  so  erpichte  l.iehlmhor  dor  Nnoli-  
 Idktnng  des  Lebenden.  dal's  solhsl  dio  Kunst  dos  PhotogTuphh'On»  ( flX's  
 ¿ifcM.w«'*''  hoi  ihnon  don  loiohtoston  Eingang  gefunden  lud,.  Sogar  von  
 Seiten  dos Schah  und  mancher  vornolnnon  Kunstliebhaber  wird  dio  Mnloroi  
 ivseaders  besehütxt  und  oimtolno  ausgezeichnete  Künsllor  wordon  durch  
 reiche Mit toi  unterstützt.  Dor Schah,  woiohor  selbst  gern  Skizzen  entwirft,  
 sandte  vor  mehreren  Jahren  den  gegenwärtigen  Hofmaler  oder  Nsqqasch-  
 Namens  A/thi*-,.!Acom» «-K/iatt-Kttar/ti  nach  Italien,  lediglich  um  
 sieb  in  seiner  Kunst  zu  vervollkommnen.  Es  ist  dies  derselbe,  woiohor  
 bereits  seit  langet  Zeit  an  dem  Praehtworke  der  persischen  Ueborsotzung  
 von  Tausend  und  eine Nacht  für  die  Madet'-e~Schah  oder  Mutter  des  Schab  
 arbeitet,  dessen  Seltenheit  von  allen  Europäern,  die  es  gesehen,  in  gleicher  
 Weise  gelobt  und  gerühmt  wird.  So  glücklich  dio  persischen Maler  in  dor  
 Nachahmung  des Gesehenen sind,  bis  auf das Porträt  (schäbi)  von  Personen  
 hin,  so  sehr  fehlt  ihreu  Leistungen  der  eigentliche  Begriff  der  Kunst.  Sie  
 verstehen  es  nicht,  mit  Hülfe  der  perspeotivischen  Auffassung  und  durch  
 den  passenden Wechsel  von Licht  und Schatten  in  dem Beschauer  die Täuschung  
 des Körperlichen  hervorzurufen.  sondern  nur,  wenn  auch  mit  nicht  
 zu  verkennender  Meisterschaft,  die  Liueamente  auf  die  Fläche  zu  ziehen.  
 Nsck  kindlicher Vorstelluugsweise  heben  sie  durch  gröfsere  Gestalt  bedeu-  
 PcrS"jt mliehkeiten  in  Personengruppen  hervor  und  fördern  so Bilder  
 za Tage,  die  lebhaft  an  die  assyrischen und ägyptischen Wandvorstellungen  
 iffitester Zeit  erinnern.  Die  eigentliche  Blüthezeit  der  Malerei  bei  den Persern  
 ist  längst  vorüber,  da  die  heutigen  Leistungen  von  den  Zeichnungen  
 n sd  Gemälden  der  Meister  ans  dem  fünfzehnten  und  sechszehnten  Jahrhundert  
 weit  ßbern-offen  werden.  Die  Epoche  der  Regierung  Schah  Abbas  
 bildet  auch  hier wieder  den Höhepunkt  der  Kunst.  Die Werke  dieser Zeit  
 s m   von  einer  anfserordentlichen  Schönheit  und  haben  für  Europa  auch  
 iaäsfetm  ein  besonderes  Interesse,  als  der Einflufs  europäischer Kunst,  ver-  
 HJÜHeM  oerch  Kanfleate,  Priester  und  reisende  Künstler,  durch  zahlreiche,  
 zum  Tbeü  meisterhafte  Kopieen  italienischer,  französischer,  holländischer  
 und  deatseher  Bilder  unverkennbar  ausgedrückt  ist.  Wir  haben  Kopieen  
 m   ^ikmture  bekannter Werke  Raphaels  und Albrecht  Dürer’s  aus  Persien 
 mit  nach  der  lloimnfh  gobnioht,  welche  zu  dem  Bcliömtteri  gehören,  wa*  
 jo  dar  Pinsel  de»  par»i»ßhen  Mffler»  zu  lei «hm  im  Stand«  war.  In  Isfahan  
 sowohl  als  in  Telioniii  und  Hcliiraz  leben  eine  Menge  von  Malern,  welche  
 Ihre Werke,  mehr  oder  weniger  gut  und  sauber  a «»geführt,  dem  kauflustigen  
 Publicum  imbioton  und  welche  gewöhnlich  in  Gestalt  mit  Hülfe  von  
 Wasserfarben  bemalter  weifoer  Blätter  in  den  Bazaren  neben  europäischen  
 LWiographleen  und  Buntdrucken  ausgeldingt  sind.  Sie  leiden  ohne  Ausnahme  
 an  den  vorher  berührten  Mängeln  und  haben  kaum  Anspruch  auf  
 künstlerischen  Worth.  Gröfsere  Bilder  werden  mit  Oelfarben  auf Leinwand  
 nusgeführt,  zum  Theil  noch  roher  und  ungeschickter,  als  die  Vorstellungen  
 auf  Papier.  Llobosscencn,  schöne  Mädchen,  eitle  Stutzer,  CosturnbibJer  
 pflegen  don  llauptvorwurf  zu  bilden.  Von  der  Landschafts (durnerrw) - Malerei  
 hat  sich  der  persische  Künstler  stets  fern gehalten;  darin  verunglücken  
 alle  seine  Versuche. 
 Unsere Ausbeute  in  is fall an. war  in  Handschriften  und Bildwerken  ziemlich  
 ansehnlich,  für  beide  wurden  jedoch  unverhältnifsrnäfsig  hohe  Preise  
 gefordert.  Die  Schrift  der  Bücher  war  nicht  so  schön,  wie  die  in  den  
 Teheraner  Manuscripten.  Die  Vorwürfe  der  Bilder  belästigten  zum  Theil  
 ungemein,  da  wir  z.  B.  das Glück  hatten,  das  getreue Konterfei Alexanders  
 des  Grofsen,  Aristoteles,  Platon's  und  anderer  Philosophen  und  Gelehrten  
 des  Alterthumes  kennen  zu  lernen,  unter  der  himmelhohen  ßetheuemng.  
 dafs  .die  Porträts  der  genannten  Weisen  den  Vorzug  gröfster  Treue  be-  
 säfsen. 
 Die Delläle  belagerten  uns  vom  frühen Morgen  bis  zum  späten Abendkramten  
 ihre  Säcke  durch,  breiteten  deren  Inhalt  auf  den  grofsen  .''tein-  
 platten  des  Paradies-Schlosses  aus  und  fingen  nun  jene  umständlichen Unterhandlungen  
 an,  welche  den  Europäer  allgemach  in  stille  Verzweiflung  
 zu  setzen  pflegen.  Die  Perser  im  Gegentheil  haben  sieh  gewöhnt,  eine  
 unendliche >Geöugthuung  in  derartigem  Schacher  zu  finden,  und  je  verwickelter  
 die  Art  des  Geschäftes  ist,  um  so  höher  steigt  das  Vergnügen.  
 Alles  was  im  Hause  an  Dienern  weilt,  bis  zur  Soldatenwache  hin.  betheiligt  
 sich  an  den  Verhandlungen,  da  ein  jeder  von  dem  DAldl  seine  bestimmten  
 Procente  erwartet.  Der  sitzende  Wachposten  an  der  Thür,  der  
 lauernde  Ferrasch  in  dem Vorraume,  der  wachsame  Pitehihnirati.  alle nehmen  
 ihr  Interesse  wahr  und  wehe  dem  Delhi7,  welcher  es  wagen  würde,  
 durch  andere  Protection  in  das  Heiligthum  des  Herrn  eiuzudringeu:  eine