
 
        
         
		Thale  des  Kyzyl-üzln,  in  einer  Schlucht  zwischen  kahlen Bergen  mit Kies-  
 gerölle,  Ueberreste  einer  alten Burg  und,  wie  es  scheint,  einer  etwas  jün-  
 gern  Stadt,  im  dortigen  Dialekte  Gorkaläh*)  genannt  oder  auch  Schehr-e-  
 Berbei-i**).  S.  R i t t e r ’s  Erdkunde.  Westasien.  2.  Aufl.  1838.  Thl.  VIII. 
 S.  638.  Hier  sind  auf  mehreren  Hügeln  die  Ueberreste  einer  alten  Stadt,  
 auf  einem  die  einer  wohl  vor-islamischen  Burg  und  viele  achteckige  hohe  
 Thürme,  theilweise  erhalten,  zerstreut.  In  den  Vertiefungen  befinden  sich  
 neuere Ueberreste  muselmanischer  Bäder  u.  s.  w.  Die  grofse  Mehrzahl  der  
 Ruinen  liegt  auf  dem  l i n k e n   Ufer  des KyzyUüzen.  Die  Richtung  der  Gebäude  
 der  Burg  ist  fast  gegen  S.,  die  der  Thürme  nach  SWS.,  was  auf  
 muselmanische  Zeit  schliefsen  läfst. 
 In  der  Nähe  befindet  sich  in  den  Bergen  ein  grofser  Steinhaufen,  
 Gabr-e-Gor***),  am Bergabhange,  auf  den  die  vorüberziehenden Maulthier-  
 treiber  Steine  zu  werfen  pflegen,  in  unmittelbarer  Nähe  der  Ruinen  auf  
 einem  Hügel  der  Imamzadeh  Kasim,  und  an  den  Hügelabhängen  nahe  den  
 Bäderüberresten  tritt  Asbest  zu  Tage “ 
 No.  3.  Klima  von  Schiraz. 
 Auszug  aus  einem  Schreiben  des  Hrn.  Dr.  F a g e r g r i n   d.  d.  Schiraz  d.  1 .  Jan u a r  1861. 
 Der  Verfasser  dieses  Schreibens  hatte  die  Karawand  der  K.  preufsi-  
 schen  Mission  von  Isfahän  nach  Teheran  begleitet  (s.  Bd.  II.  S.  248)  und  
 war  um  Weihnachten  1861  Tschapdri  nach  Schiraz  zurückgekehrt.  Der  
 Leser  wird  gut  thun,  um  den  Gegensatz  klimatischer  Verschiedenheit  der  
 nord -  und  südpersischen  Landschaften  besser  zu  würdigen,  unsere  meteorologischen  
 Angaben  für  die  Monate  December  1861  und  Januar  1862  (s.  
 Bd.  II.  S.  277  fl.,  287,  297,  302)  zu  vergleichen. 
 „Gott  sei  Dank!  bin  ich  nach  einer  sehr  mühseligen  6|tägigen  Reise 
 *)  Oor-kal’ä f  die  Gor-Feste;  man  vergl.  damit  Paskaleh  Bd.  I.  S.  255.  Br. 
 **)  Eigentlich  „Zigeunerstadt“.  Br. 
 ***1  Qabr-e-Gor wörtlich  „Grab  Gor’s “;  —  sollte  hiermit  etwa  auf den  alten  Schlots-König  
 Bahräm-gür  angespielt  sein,  ebenso  wie  in  Gor-kal’a,  mit. dessen Kamen  sich  in  ganz Persien  
 die  Ruinen  schmücken ?  Man  vergl  Bd.  II.  S.  215  u.  219,  Br. 
 guter Gesundheit  nach  der  schönen  Provinz  Fars  und  nach  dem  herrlichen  
 Schiraz  noch  einmal  zurückgekehrt.  Ich  habe  nicht  mehr  nöthig  vor  Frost  
 und Kälte  zu  zittern  und  der  schönen,  prächtigen  Sonne  Thor  und Thür  zu  
 verschliefsen.  Alles  ist  noch  hier  wie  in  einem  Frühling:  alles  grün,  die  
 Rosenstöcke  prangen  in  vollem  Blumenflor,  der  Jasmin  und  die  Hyacinthe  
 treibt  Knospen  und  der Orangenbaum  zeigt  seine  goldfarbigen  Früchte. —“ 
 No.  4.  Zu  Seite  433  Zeile  6  von  unten. 
 Die  Beobachtungen  und  Erfahrungen  meines  verehrten  Reisegefährten  
 während  seines  Aufenthaltes  im  Kaukasus,  woselbst  er  sich  in  den  Gefechten  
 gegen  die  Tscherkessen  das  russische  Ehrenkreuz  für  Tapferkeit  
 erwarb,  sind  von  seiner  Hand  in  einer  nur  als  Manuscript  gedruckten  
 Schrift  unter  dem  Titel:  „Militairische  Aufzeichnungen  während  eines Aufenthaltes  
 im  Kaukasus  und  in  Persien“  (Danzig,  1862)  niedergelegt.  Dieselbe  
 enthält  aufserdem  als Anhang  eine  verdienstvolle Arbeit  über Persien  
 und  persische Verhältnisse  nach  der  politischen  und  commerciellen  Bedeutung  
 dieses Landes  hin.  —  Erwähnen  will  ich  bei  dieser Gelegenheit,  dafs  
 in neuester Zeit Se.  Königliche Hoheit  der  Prinz Al b r e c h t   von  Preufsen in  
 den  letzten  vier  Monaten  des  Jahres  1861  eine  Landreise  (über  Odessa)  
 nach  dem  Kaukasus  unternahm,  deren  südlichster  Grenzpunkt  die  altarmenische  
 Hauptstadt  Eriwan  war.  Der  allverehrte  Prinz,  welcher  sich  durch  
 seinen  Muth  und  seine  persönliche  Tapferkeit  in  bewunderungswürdiger  
 Weise  auszeichnete,  hat  einen  ungemein  reichen  Schatz  an  Erfahrungen  
 und  Beobachtungen  gesammelt,  welche  die  Kenntnifs  der  geographischen  
 und  ethnographischen  Verhältnisse  des  so  interessanten  Landes  betreffen.  
 Einzelnes  (wie  z.  B.  die  Beschreibung  von  Kulais  und  der  alten  Feueranbeter 
 Stadt  Baku  am  Kaspischen  Meere)  ist  durch  die  geschickte  Feder  
 des  Geheimen  Sanitäts-Rathes  Herrn  Dr.  Bi c k i n g ,   welcher  S.  K. H.  auf  
 dieser Reise  begleitete,  in  die Oeffentlichkeit  gelangt.  Trotz  der gewaltigen  
 Körperconstitution  des  letzteren  ward  derselbe  vom  gefährlichen Kaukasusfieber  
 (vergl.  Bd.  I.  S.  57  dieser  Reisebeschreibung)  befallen,  welches  ihn  
 verhinderte  an  der  Reise  nach  dem  Süden  Theil  zu  nehmen  und  dessen  
 nachwirkende  Folgen  selbst  nach  der  Rückkehr  zur  Heimath  sichtbar  wa