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 und  seinem  Fliegenwedelträger.  Beide  Hofbeamte  erinnern  unwill-  
 kührlich  an  die  gleichen Aemtor  am Hofe  der  ägyptischen Pharaonen.  Bald  
 wiederum, sind es die vornehmsten Hofdiener und Beamten,  welche  in langen  
 Reihen  nebeneinander  fortschreiten,  in  officiell  steifer  Tracht  und Haltung,  
 ruhig und gemessen,  wie  es  die Gegenwart des Königs  der Könige  nach persischer  
 Hofetiquette  erheischte.  So  ernst  wie  die  vornehme  Beamtenwelt,  
 so  ernst  und  würdevolT stehen  die  speertragenden  Leibwächter  des Königs  
 auf  den  steinernen Pfeilern  da,  hintereinander einherschreitend,  in  ceremo-  
 niellster  vorschriftsmäfsiger  Rangordnung.  Unsere  Abbildung  stellt  zwei  
 solcher  Leibwächter  am  Hofe  des  grofsen  Königs  dar,  bemerkenswerth,  
 wie  alle  Figuren  persischer  Hofbeamten,  durch  das  faltenreiche  Gewand  
 und  das  starke,  eigenthümlich  gelockte  Bart-  und  Kopfhaar. 
 Andere  Darstellungen,  —  wir  denken  vorzüglich  an  die  reiche  Sculp-  
 tur  neben  der  Aufgangs-Doppeltreppe  zur  zweiten  Terrasse,  zeigen  
 lange  Reihen  tributbringender  Völker,  ein  jedes  ausgezeichnet  durch  seine  
 besondere  Physiognomie,  Tracht  und  die  Art  seiner  Tribute.  Diese  oft  
 beschriebenen  Abbildungen  gewähren  den  besten  Commentar  für  die  bekannten  
 Inschriften,  in  welchen  die  persischen  Könige  die  Listen  der  von  
 ihnen  überwundenen  Völker  aufführen. 
 „Ich  bin  Dar i u s   d e r   Gro f s k ö n i g ,   —  so  berichtet  unter  ändern  
 eine  dieser  persepolitanischen Inscriptionen, —  d e r   König  der   Könige ,   
 der  K ö n i g  d ie s e r  z a h l r e i c h e n  Ge ge nd en,   der  Sohn des  Vista qpa,  
 d e r   Achäme ni d e . 
 Es   s p r i c h t  D a r i u s   der   König:   Du r c h   die  Gnade  Au r ama z -   
 das  s ind es  d i e s e  L ä n d e r ,   die  ich r e g i e r e  m i t  di e sem  p e r s i s c h e n   
 H e e r e ,   wel che  s i ch  v o r  mi r ' f ü r c h t e t e n   und  mi r   T r i b u t   b r a c h ten: 
   Die  Bewo h n e r   von  Su s i a n a ,   die  Med e r ,   die  B a b y lo n i e r ,   
 die  Ar a b e r ,   die  As s y r e r ,   die  A e g y p t e r ,   die  Arm e n i e r ,   die  
 Capp a d o c i e r ,   Qp a r d a ,   die  G r i ec h en   des  F e s t l a n d e s   und  di e   
 der   I n s e l n ,   und  d i e s e   Lä n d e r   im  Os ten:   Die  S a g a r t i e r ,   die  
 P a r t h e r ,   die Za r a k a s ,  Ar i a ,   ß a k t r i e n ,   Qugd a r C h o r a s m i e n ,   die  
 S a t t a g y d e n ,   Ar a c h o s i e n ,   I n d i e n ,   Gand ä r a ,   die  Q-akas  und  die  
 Maka.s. 
 E s   s p r i c h t   Dar i u s   d e r   K ö n i g :   Wenn  du.  so  d e n k st :   „vor   
 k e i n e m  F e i n d e   möcht e   ich  z i t t e r n “,  so  s c hü tz e  d i e s e s   p e r si 
 sche  Heer .   Wenn  das  p e r s i s c h e   He e r   g e s c h ü t z t   ist ,   so  w i r d   
 das  G lüc k  f ür   die  f e r n s t e   Ze i t   u n u n t e r b r o c h e n   bl e i be n,   di es e  
 Herpin  wi rd  h e r a b k omme n   auf   d i e s e n  C l a n “  (vergl.  Fr.  Spiegel ,   
 Die  altpersischen  Keilinschriften  S.  47  fl.  J). 
 Unter  den Sculpturen  in  dem  sogenannten Thronsaal  der  Terrasse  von