kenden Tburmkolofs erinnerten? Das Salzwasser in dem fischreichen Quell
von Käschi war seit unserer Abwesenheit nicht süfs geworden, wenigstens
mufste ich einen Diener zu Pferde einen Meidun weit schicken, um nur
einigermafsen trinkbares Wasser ( db-schirin) zu erhalten. Der Abend in
Kitschi, woselbst wir die frühere Wohnung bezogen, war nicht sehr erbaulich.
Nachdem den Nachmittag über sich dichte Wolkenschleier am Himmel
gebildet hatten, welche die Sonne ganz und gar verhüllten, erhob sich nach
Sonnenuntergang ein so gewaltiger Orkan, dafs wir mit Grund befürchten
mufsten, dafs ganz Kitschi von der Stelle gerückt werden würde. Der Leser
wird aus den geringen meteorologischen Notizen, die ich bisher angeführt
habe, leicht erkennen, dafs der Anfang des Winters in Persien mit Naturphänomenen
in Verbindung steht, die auch bei uns zu den gewöhnlichen
Vorläufern der kalten Jahreszeit gehören. Der persische Kalender hatte
ziemlich Wort gehalten, da er den ersten der Regentage für das Jahr 1860
auf den zwölften November angesetzt hatte. Wir treten jetzt in die persische
Regenzeit ein, welche für Reisende auf den Iranischen Hochflächen
der gründlichen Hautabkühlung wegen ebenso unangenehm ist, als die glühende
Hitze während der sommerlichen Jahreszeit.
X. Kapitel.
I s f ä h a n.
Nach einer kurzen Tagereise von drei Fersach, die in drei und einer
halben Stunde zurückgelegt wurden, erreichten wir endlich das ersehnte
nächste Hauptziel der Reise, die Stadt Isfahan. Von Kitschi aus führt eine
nicht sehr bequeme Karawanenstrafse nach einem grofsen Dorfe , das halb
in Ruinen daliegt, und geht dann über die Hügelkette weiter, jenseits
deren die grofse Ebene von Isfahan gelegen ist. Der Tscherwadär hatte
sich anfänglich in der Richtung geirrt, und die grofse Strafse nach Jezd
eingeschlagen, wurde aber zum Glück der falschen Richtung bald inne.
Der Anblick der Stadt Isfahan von dem Rücken der erwähnten mit ausgeschlemmter
rother Erde bedeckten Hügel aus ist weder grofsartig noch
D s . c h u l f a ! J s f a h ä n