Spiegelglatte an den Steinglanz der Apis-Sarkophage des Serapeums bei
Memphis erinnerte, welche in dieser Beziehung bis jetzt als ein Muster
alter Steinpolitur mit Recht gelten dürfen.
Wir haben bei der Zeichnung unter c ein Ornament wiedergegeben,
das sich als eine charakteristische Beigabe der persepolitanischen Seulptur
auszeichnet, und sich wieder nicht nur in Aegypten wiederfindet, sondern
durch Asien bis nach Griechenland hin gewandert ist. Es tritt in Persepolis
in einer doppelten Anordnung auf ; bald nämlich stehen ganze Reihen dieser
Blume übereinander, bald laufen sie nebeneinander fort, an dem Untertheil
ihrer Kelche durch halbkreisärtig gestaltete Bänder miteinander verbunden.
Sie bilden in dieser doppelten Anordnung Rahmen von Verzierungen,
welche grofse Sculpturflächen einzufassen bestimmt sind und mit der einfachen
Rosette abzuwechseln pflegen.
Die unter d vermerkten Zeichen sind von uns theils auf yerbauten,
theils auf freiliegenden behauenen Steinblöcken aufgefunden und kopirt
worden. Es sind alte Steinmarken, auf deren Bedeutung und Zusammenhang
mit den modern-persischen Steinzeichen wir bereits oben in nachdrücklicher
Weise aufmerksam gemacht haben. Wir hoben damals hervor,
dafs sich diese seltsamen Steinmarken (Reste eines alten Alphabetes?) sogar
auf den behauenen und verbauten Blöcken in den ägyptischen Tempeln
vorfinden, und können gegenwärtig hinzufügen, dafs Reisende dieselben
Zeichen auf den Steinen libyscher Bauten vorgefunden haben.
Die folgende Abbildung führt uns in das Bereich der persepolitanischen
Seulptur. Obgleich die grofse Zahl der Sculpturwerke von Istakher eigentlich
historische Gegenstände nicht ^berührt und daher von mindeiem
Interesse und untergeordneter Bedeutung für die geschichtliche Forschung
is t: so- sind andererseits die Darstellungen Von besonderem Werthe für
die Kenntnifs des persischen Hoflebens.' Bald sehen wir den König, in
faltenreichem Gewände, mit sauber gekräuseltem Bart- und Kopfhaar,