sischen Ursprunges) versehen, führt den Namen Tufengeh und entspricht
auch der Bedeutung nach unserem europäischen Gewehre (s. b unten). Die
andere Form gehört einem grofsen, ungefügigen Gewehre an, welchem die
Perser den Namen Maschkhal (s. ci unten) gegeben haben. Ihrer Schwere
wegen müssen sie am entgegengesetzten Ende des langen Laufes gestützt
werden, meistentheils mit Hülfe einer beweglichen, am Gewehr befestigten
Doppel - Gabel, welche unter der Benennung Du-schakh „Zweihorn“-b e kannt
ist. Beim Zielen und Abfeuern mufs der Schütze natürlich eine
knieende Stellung einnehmen. Diese Schufswaffen, welche älteren Ursprunges
sind, haben noch das gegenwärtig sonst ganz veraltete Lunte ns chlof s .
Von sonstigen Angriffswaffen, die ehemals bei den Persern sehr beliebt
waren, wie man dies vielfach auf den kriegerischen Bildern bis zu
den Zeiten Feth-Ali-Schah’s sehen kann, wären die Streitäxte (s. a S. 85,
gewöhnlich paarweise in gleicher Form und Ausschmückung), 'Streitkolben
(s. g unten) von Eisen, oft mit Silber ausgelegt, Wurfspeere und Pfeile, beide
in köcherähnlichen Behältern (s. d-^-e S. 85) vor allen noch erwähnungswerth.
Die Schutzwaffen haben gleichfalls ihre ehemalige Bedeutung verloren,
seitdem der europäische Militärrock in Persien eingeführt worden ist. Kaum
hat man Gelegenheit, einen persischen Ritter anderswo als in den oben
besprochenen Schauspielen zu sehen. Die Bewaffnung jener Zeit hat etwas
äufserst Malerisches nnd erinnert in vielen Beziehungen an die Tscherkessen-
Tracht, nur dafs die einzelnen Waffen der Perser viel schöner und kostbarer
sind. Die Helme (s. c oben), wie alle Arbeiten in Stahl damascirt, gehören zu
dem Prächtigsten, was man in Persien zu sehen und zu erwerben Gelegenheit
hat. An dem eigentlichen Helmkopfe befindet sich oben eine scharfe
Spitze, vom eine hinauf- und herab schiebbare Stahlstange, welche Stirn
■ u n d Nase gegen den Hieb schützt, und als besondere Auszeichnung sind
■zwei oder drei Pfauenfedern in besonderen angeschmiedeten röhrenartigen
■Behältern angebracht. Mit dem Helm harmoniren in Arbeit und Muster
■ d ie Armschienen (s. b oben), welche, den Unterarm und die Hand decken.
■Die Kettenhemden (s. a oben), mit einem kleineren, feiner gearbeiteten
» f r a g e n , sind aus Ringen von Eisendrath zusammengesetzt. Bei den besseren
■ist jeder einzelne Ring an seinen beiden Enden zusammengelöthet. Einen
■besonderen Werth legte man auf schöne Schilde (s. d oben). Die Metall-
Schilde erinnern durch den Reichthum ihrer Vorstellungen an den besung
en en Schild des Herakles. Die gewöhnlicheren bestehen aus einer
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