Das Recht der ÜebersetzuDg in fremde Sprächen wird Vorbehalten.
D ie günstigen Beurtheilungen, welche in mehreren in - und ausländischen
Zeitschriften und Zeitungen dem ersten Bande dieses Reisewerkes
zu Theil geworden sind, haben mir den erfreulichen Beweis geliefert, dafs
ich Recht hatte, in der Beschreibung der Schicksale und Erfahrungen der K.
preufsischen Mission in Persien einen Stoff zu erkennen, dessen Bearbeitung,
[— mochte auch in der Auffassung und in der Ausführung vieles zu wünschen
lübrig bleiben —, jedenfalls auf dankbare Leser im Vaterlande rechnen
dürfte. Nicht unempfänglich für Lob, wo es in so unparteiischer Weise gelspendet
worden ist, übergebe ich nach beinahe Jahresfrist den zweiten und
¡letzten Band dieses Werkes der Oeffentlichkeit in der zuversichtlichen Hoffnung,
dafs auch diesmal, wenn auch nicht das Erreichte, so doch wenigstens
das Angestrebte' wohlwollende Leser und nachsichtige Beu rte ile r
finden möge.
Im engen Anschlufs an den ersten enthält dieser Theil die Fortsetzung
;der Reiseschilderung der preufsischen Mission von Teheran nach dem Sü-
jden Persiens, die Rückkehr nach Teheran, den Aufenthalt und das Leben
in Teheran, endlich die Heimkehr durch Nordpersien und Rufsland
über Tiflis und Moskau nach Berlin.
Nicht weniger bei der Ausarbeitung des so eben im Druck voílende-
jten zweiten Bandes als bei der Abfassung des ersten, früher erschienenen
Theiles, habe ich es mit Absicht vermieden (selbst auf die Gefahr hin, in
Ertheil und Auffassung des Einzelnen dem Irrthum anheimzufallen), durch
gleichzeitige Studien und durch Lectüre älterer europäischer Schriften über
Land und Volk in Persien — und deren Zahl ist nicht geiing^£t$ eigene
Eindrücke, die ich in aller Frische aus Iran nach der Heimath zurückgebracht
hatte, durch später gewonnene Belehrung zu färben oder zu verwischen.
Ich habe kein g e l e h r t e s Buch schreiben, sondern einfach und
ungeschminkt die Reiseergebnisse so darstellen wollen, wie sie unter den
(gegebenen Verhältnissen m ir entgegengetreten sind. Allein von diesem
[Standpunkte aus bitte ich meine Arbeit beurtheilen zu wollen.
| Sollte dies Buch das kaum erwartete Glück haben von einem Perser
•gelesen zu werden, — soviel ich jedoch weifs, wird die deutsche Sprache
[von keinem unter den Bewohnern Irän’s verstanden, — so darf diesem der
richtige Mafsstab für meine ausgesprochenen Urtheile über persische Sitten