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 welche  nach  der  Aufsenseite  mit  vier,  fünf  und  mehr  metallenen  Buckeln  
 versehen  ist,  um Hieben  und  Schlägen  gröfseren Widerstand  zu  bieten.  Die  
 Gestalt  des  Schildes  ist  die  einer  concaven  Scheibe  mit  etwas  erhabenem  
 Rande.  Vergoldete  leichte  Ornamente  pflegen  die  Aufsenseite  der  Schilde  
 zu  schmücken. 
 Wir  haben  hier  die  hauptsächlichsten  persischen  Waffenstücke  aufgeführt, 
   welche  sich  in  den  Händen  der  Delläle  befinden  und  die  je  nach  I  
 ihrer  Vortrefflichkeit  einen  mehr  oder  weniger  hohen  Werth  haben.  Die  
 Sauberkeit  der  Arbeit,  die  Feinheit  der  Ausführung,  der  Reichthum  an  
 Arabesken  und  Inschriften,  welche  gewöhnlich  durch  Gold,  das  in .vorher  
 vertiefte  Stellen  eingelassen  ist,  dargestellt  sind,  nebenbei  noch  etwa  eine  
 besondere  historische  Bedeutung  geben  den  Ausschlag  für  die Bestimmung  I  
 des  Preises.  Im  Mittel  kostet  ein  Säbel  drei  Toman,  ein  Dolch  zwei-bis  
 drei,  ein Flintenlauf  ein  bis  drei,  eine  Streitaxt  vier,  ein Streitkolben  zwei  I  
 bis  drei,  ein Helm  zehn  bis  zwölf,  eine Armschiene  fünf,  ein  Kettenpanzer  I  
 acht  bis  zehn,  und  ein  Schild  fünf  bis  sechs  Toman.  Ich  habe'dagegen  
 Rüstungen  gesehen,  aus  Helm,  Schiene,  Kettenhemd,'  Schild  und  Streitkolben  
 bestehend,  welche  nahe  an hundert Toman  kosteten und in  der That  I  
 von  einer  ganz vorzüglichen Schönheit waren.  Aufser  den persischen Waffen  I  
 werden  nicht  selten  turkomanische,  indische  und  afghanische  Armaturen  I  
 zum Verkauf  ausgeboten,  am  häufigsten  indische Dolche,  welche  sich  durch  I  
 die  besondere Kunstfertigkeit  ihrer  Griffe  (dest)  in Elfenbeinarbeit auszeichnen,' 
   afghanische  Messer  mit  einem  ungewöhnlich  kleinen,  bunt  bemalten  I  
 Heft  (s.  d  S.  82)  und  turkomanische  Köcher  mit  Bogen  und  Pfeilen. 
 4.  Me t a l l a r b e i t e n   in  Gold,   Si lber ,   Kupf e f ,   Mes s ing,   Stahl  I 
 u n d   Ei se n.   Wie  bei  allen  industriellen  Erzeugnissen  Persiens  der  vergangenen  
 Zeit  vor  der Gegenwart  der  Vorrang  gebührt,  so  hat  auch  hierin  
 der  moderne  Kunst-  und  Gewerbefleifs  wenig-Ausgezeichnetes  aufzuweisen  
 und  die  immer  selteneren,  und  darum  theuer  bezahlten  schönen  Proben  
 gehören  lediglich  der Vergangenheit  an.  Der Geschmack  ist  heute  zu  tage  
 gesunken,  Ermuthigung  von  oben  her  nicht vorhanden  und  die  europäische  
 Waare  durch Eleganz  und Billigkeit  alles Einheimische  niederdrückend.  Es  
 würde  zu  weit  führen,  wollten  wir  in die  genaueren Details  dieser Arbeiten  
 eingehen.  Es  mag  genügen,  das  vorzüglichere  hier  anzuführen.  Unter  den  
 Juwelierarbeiten,  welche  meistens  von  den  in Persien  ansäfsigen Juden aus- 
 Bgeführt werden,  sind ihrer häufigen Verwendung halber die Metallaufsätze  der  
 ■Wasserpfeifen (s. f.)   in Gold,  Silber und Kupfer in  schwunghafterem Verkehr.  
 ■Das Kunstvolle  der Arbeit  dabei  liegt  in  der Emaillirung,  welche  bei  man-  
 ■ chen  Unvollkommenheiten  in  Zeichnung  und  Ausführung  immer  noch  mit  
 ■ziemlicher  Fertigkeit  und  Geschick  gehandhabt  wird.  Die  Arbeiten  von  
 ■Schiraz  haben  hierin  einen  besonderen  Ruf.  Der persische Damenschmuck, «T d ie   besondere  Eigenthümlichkeit  des  Zweckes  der  einzelnen  Gegenstände  
 [abgerechnet,  bietet  manches  selbst  für  Europa  nachahmungswerthe  Muster  
 ■ d a r.  Wir  erinnern  uns  in  der  reichen  Auswahl  persischer  Schmucksachen  
 ■ v o r  allen  der  äufserst geschmackvollen goldenen Ohrgehänge mit Einfassung  
 ■ ä ch ter  Perlen,  die  zu  dem  Besten  persischer  Juwelierarbeit  gehören.  Die  
 ■persischen  Ringe-,  fast  durchweg  aus  Silber,  wie  gelegentlich  bereits  an- 
 ■  geführt  ist,  sind  einfach  und  ohne  jeden künstlerischen Werth,  ebenso  wie 
 ■  die  Agraffen  am  Gürtel,  an  den  Kleidern  u.  s.  w.,  bei  denen  mehr  der  
 ■Reichthum  und  die Kostbarkeit  der  Steine,  als  die Art  und  die Ausführung 
 ■  der  Fassung  in  Betracht  gezogen  wird. 
 Die  persischen  Gefäfse  in  edlen  und  unedlen  Metallen  zeichnen  sich