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Diese Familie kömmt überhaupt weit seltner als
die Ammoniten, zugleich aber auch eben so wenig
häufig mit erhaltener Schaale vor, daher die Bestimmung
der Arten gleichfalls, vielen Schwierigkeiten unterworfen
ist.
.Aus dieser Ursache lassen sich noch einige Exem«
plare meiner Sammlung, worunter auch ein grofser
N a u t i 1 i t auf einer angeschlilfenen Platte des B ay-
r e u the r Muschelmarmors befindlich ist, nicht näher
bestimmen. Eben so wenig läfät sich diefs bey
einigen Arten bewirken, welche meiner Sammlung
noch zu fehlen scheinen, und von welchen die Abbildungen,
welche B o u r g u e t , S che u ch z e r und
Rindere Schriftsteller geliefert haben, nicht richtig
genug gezeichnet sind, um zuverläfsige Bestimmungen
darauf gründen zu können.
Da es jedoch einen Hauptzweck der gegenwärtigen
Schrift ausmacht, eine möglichst vollständige
Übersicht der bekannten Versteinerungen zu verschaffen,
so will ich hier, wenigstens noch einige der bereits
bestimmten Arten nachfolgen lassen, wie sie
von Mont f o, r t , Sol d a n i , S o n n in i , F i c h t e l
und Moll angegeben worden sind. Ein grofser-
Theil derselben besteht zwar lediglich in so kleinen
mikroscopischen Versteinerungen fossiler Muschelarten,
dals sie häufig dem unbewaffneten Auge fast
ganz entgehen und blos als Sandkörner erscheinen.
Sie zeigen aber unter der Vergröfserung fast durchgängig
höchst merkwürdige und zierliche Gestalten, die
eine nähere Untersuchung mit Recht verdient haben,
und kommen, besonders in einigen Küstengegenden
und Länderstrichen, wie z. B, an mehrern Orten
F r a n k r e i c h s , in To s c a na , P i emo n t , und
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S i e b e n b ü r g e n so zahlreich und in so mannigfaltigen
Formen vor, dafs wir bey fortgesetzten Nachforschungen
sicher wieder eine Menge neuer Arten
auffinden werden. Eine grofse Behutsamkeit ist übrigens
bey der Bestimmung derselben gar sehr anzura-
then, weil wir hier höchst wahrscheinlich sehr oft
Mu s c h e l b r u t auf finden, welche im ausgewachsenen
Zustand vielleicht ganz andere Gestalten zeigen
würde, und weil wir auch noch aufserdfem hierbey
so manchen Täuschungen unterworfen seyn können,
wie uns die Erfahrung bereits bey den Gy r o g oni -
ten und einem Theil der Ov e o l i ten und M i l i o l i -
ten Lamarks gezeigt hat. Bekanntlich hielt man
die letztem ebenfalls für Schaalthiere, bis sich ergab,
dafs mehrere darunter mit grofser Wahrsclieinlickeit
S aamenhül s e n , und die Gy r o g o n i t e n insbesondere
die S aamenk ö rne r der Char a v u l gar
i s, und anderer Sumpf- und Wasserpflanzen
sind. Ein grofser Theil dieser fossilen mikroscopischen
Geschöpfe, gehört wohl offenbar zu den in -
ne r n Mu s c h e ln , kleiner zum Theil leuchtender
Meerthiere.
Die hier nachfolgenden Schaalthiere nähern sich
theils dem Geschlecht Na u t i l us , thefls den L e n -
t i c u l i t e n , und kommen in der Gegend der E i f -
fei , Namu r und in Si e b enbür g en im Ubergangskalkstein,
in derKreidenformationdes Peters«
h e r g s und einiger andern Gegenden, und in den
neuern über der Kreide gelagerten Schichten, besonders
aber in den Muschelsaßtl-S ehieilten der P a r i s e r
Gegenden, bey Coron c i n a ohnweit Siena in
I t a l i e n , und in den Sandstrecken S i e b e n b ü r gens
vor.