gegliederten Armen, wohl in der Folge zu den Coma-
tulithen gezählt werden müssen, und höchst wahrscheinlich
sind einige darunter, welche wir bisher
noch für eigentümliche Arten halten, vielleicht blofs
noch sehr junge Exemplare des Comat. mediterraneae-
form. Leider kommen die letztem gewöhnlich so
sehr verdrückt und mit den Armen verwickelt auf
den solenhofer Schiefern vor, dafs man noch nicht
mit völliger Sicherheit hierüber entscheiden kann.
Die sehr nahe Verwandschaft der Comatula mit der
Encriniten-Familie ist bereits von S chwe i g g e r
und^Mi l ler hinreichend gezeigt worden. Auch
der Dr. L e u k a r t bestätigt solches von neuem
durch seine Beobachtungen, und da die letztem überhaupt
manche interessante Belehrung über diese
Thierarten enthalten, so lasse ich hier mehrere Stellen
seines Briefs, mit seiner Zustimmung, nach-
folgen.
„Diese Thiere sind selbst im Leben aufserordent-
lich zerbrechlich, und ich habe nur mit der gröfsten
Mühe möglichst vollständige Exemplare gesammelt.
Ihre Bildung ist höchst interessant, und nach meiner
Meinung ganz abweichend von den übrigen Arten
der Seesterne. Sie sind vielleicht, wie der noch im
mexican. Meere aufgefundene Encrinus Caput Medu-
sae Lam., übrig gebliebene Thiere der Vorwelt, was
ich, beiläufig gesagt, selbst von einigen Pachyder-
men glauben möchte. Es ist durchaus keinem Zweifel
unterworfen, dafs Pentacriniten und Encriniten
nicht sehr nahe mit der Comatula verwandt und mit
Schweigger für gestielte Comatulithen anzusehen
seyn sollten. Sicher haben Treviranus, Biologie
Tom. III S. 43» Lamark Anim, sans verteb. T. II S. 432,
Oken u. s. w . ge irr t, wenn sie solche zu der Penna-
tu la , den Seefedern und zu den Corallen rechnen.
Eine genaue Vergleichung mit dem Stiele und der
ganzen Beschaffenheit der Seefedern zeigt durchaus
keine Aehnlichkeit, und unstreitig sind sie von Blumenbach,
Naturgesch. 10. Aufl. S. 439 und 763, von
Cuvier, Reg. anim. T . IV S. 12 und von Schweigger,
Beobachtungen auf naturli. Reis, und Naturgesch. der
ungeglied. Thiere S. 528, am richtigsten beobachtet
und classificirt worden. — Da ich die Comatula
nicht anders habe schwimmen sehen, als mit den
Fortsätzen nach unten und mit dem Munde nach oben
gekehrt, vermittelst der Bewegung der Strahlen von
oben nach unten, so ergiebt sich, der Analogie nach,
von selbst, was man bey diesem Thiere als Bauch-
und Rückenfläche zu betrachten hat. Seine Fortsätze
gebraucht das T h ie r , w ie ich vielfältig zu beobachten
Gelegenheit hatte, förmlich als F ü fse , es befestigt
sich und kriecht damit w e ite r , besonders geschieht
diefs zuweilen an den SchifFsseiten, und
höchst wahrscheinlich lebt es nur in der T iefe des
Meers. Oberhalb oder auf der Rückenfläche sitzt
n u n , in der Mitte der Scheibe (des Discus) sowohl
die Mundöffnung, als au ch , wenige Linien davon
entfernt, die Afteröffnung. Schweigger hat nur eine
Mundöffnung bey der Comatula multiradiata Lam.,
welche er allein untersuchte, gefunden und hält diese
zugleich für den After; höchst wahrscheinlich ist
diefs aber unrichtig, da ich durchgängig bey der Comatula
mediterr. beyde auf das deutlichste getrennt
fand. Es ist diefs allerdings höchst sonderbar und
auffallend, w e il diefs bey den übrigen Geschlechtern
der Seesterne nicht der Fall ist. Die Farbe des Thiers
v. Schloth, Nachtr. z, Petr. K. II. Abth. D