eben Umständen und Verhältnissen, gleichsam nester-
weise, eine Menge Land thi e r k no chen , worunter
sich auch ganz augenscheinlich Menschenknochen
befinden.
Schon vom Anfänge der Eröffnung dieser Brüche,
über 30 Jahre her, haben sich Th i e r - und Men*
s cl ienknochen immer unter gleichen Verhältnissen
gefunden. Die letztem kommen, nach der einstimmigen
Aussage der Arbeiter, gewöhnlich erst in der
Tiefe von 8 bis 15 Ellen, und bis jetzt fast in allen,
auch den neueröffneten Gypsbrüchen, unter gleichen
Umständen zum Vorschein. Nur in seltenen Fällen haben
sich einzelne Menschen - und Thierknochen mehr
in der Nähe der Dammerde gefunden, und alsdenn
fast unmittelbar auf den obern Gypsbäncken gelegen.
Sie sind ebenfalls ungleich mehr verändert , weit
kalkartiger und schwerer, als die in der Tiefe aufgefundenen
Knochen, und bestätigen folglich diese
bereits angeführte Beobachtung auch hier bey den
Ausfüllungen des Gypses hinlänglich Dafs sich
nach der Behauptung der Arbeiter immer mehrere
Knochen zusammen , und wie gesagt gleichfalls
nesterweise in den Lehmausfüllungen finden, lehrte
Das in der nachfolgenden systematischen Beschreibung
der Petrefactensaromlnng pag. 2, enthaltene Anfähren,
welches sich damals hauptsächlich auf die schriftlichen
Mittheilungen begründete; dafs sämmtliche Knochen
mehr oder weniger von der Gypsmasse durchdrungen
wären — beschränkt sich bey den bisher, aufgefundenen
Knochenüherresten blos auf die Knochen der No. 5. beschriebenen
Mänseart , und mufs daher hiernach berichtigt
werden. Allo übrigen Knochen sind mehr oder weniger
rerkalkt, und dies findet,wie bereits erwähnt ist, besonder?
bey den X^ash0V»* und JJi r s chkuochen statt,
uns der Augenschein bey der glücklichen Auffindung
einer Menge kleiner, fest vom Lehm umschlossenen
v i e r f ü f s i g e r T h i e r - und Vö g e l k no c he n ,
welche wir bey unserer Anwesenheit im Kornman-
nisohen Gypsbruche, in einer ziemlich senkrecht nie-
dersetzenden Kluft, ohngefähr 16 bis 18 Fufstiefvom
Tage nieder, auffanden. Sie machten zwar keine zusammenhängende
Gerippe mehr aus, scheinen aber
doch allerdings gröfstentheils zusammen zu gehören,
und mehr oder weniger vollständige Gerippe gebildet
zu haben. Man war anfänglich durch dieses Zusam-
menliegen auf die Vermuthung gerathen, dafs solche
kleinere Thierknochen vielleicht von Eulen, Fuchsen
uml andern Raubthieren hierher zusammen getragen
seyn könnten; da sie aber nicht in Höhlungen, sondern
fest im Lehm eingebacken, allenthalben, und
selbst in den neueröffneten Gypsbrüchen unter gleichen
Verhältnissen Vorkommen, so scheint sich diese
Vermuthung schon hierdurch von selbst zu widerlegen.
Die übrige Beschaffenheit der Knochen verscheucht
aber ohnedem jede Vermuthung dieser Art,
wie sich aus der nachfolgenden nähern Beschreibung
derselben sehr bald ausreichend ergeben wird,
Auch di eMens chenkno chen scheinen offenbar
weder'hierher begraben, noch bey Schlachten
der Vorzeit in die Klüfte des Gypses gerathen,. oder
auf eine andere zufällige" Weise in feuern Zeiten hier
zu Grunde gegangen und verschüttet zu seyn: weil
sie sich durchgängig mit den übrigen Thierknochen
unter gleichen Verhältnissen, und immer auch nur in
kleinen Knochenhaufen verschiedener Art, ohne zusammenhängende
Gerippe auszumachen , in den
Lehmausfüllungen der Klüfte und Höhlungen finden.