llöhre fast um den dritten Theil kleiner und weit
dünner, als beym gewöhnlichen Haushahn; auch zeigt
sich am Kopf und den hintern Fortsetzungen des
Kniegelenks, eine kleine Verschiedenheit in der Form,
welches alles zusammen vermuthen läfst, dafs auch
diese Hühnerart von der gegenwärtigen etwas verschieden
war. Die Vögelknochen sind übrigens fast
durchgängig schon sehr verändert, und verrathen
ein hohes Alterthum, wenn sie gleich nicht so vollständig
verkalkt sind, wie die Nashornknochen und
Hirschgeweihe,
An einigen Stellen der Felder um Kö s t r i t z
scheinen dergleichen fossile Knochen zuweilen ausgeackert
zu werden, weil sie höchst wahrscheinlich
allenthalben in dem aufgeschwemmten Lehmboden
verborgen liegen. Es ist jedoch hierbey grofse Behutsamkeit
nöthig , um nicht ganz g ewö h n l i c h e ,
mit der Düngung oder auf andere zufällige Weise auf
die Felder gekommene Knochen, mit wirklich ausgeackerten
f o s s i l en Knochen zu verwechseln.
Alle Verhältnisse, unter welchen die merkwürdigen
Knochenüberreste in der Gegend von Köstritz
Vorkommen, sind nunmehr in der vorliegenden Beschreibung
so treu als möglich dargestellt worden,
und wenn ich gleich meine Meinung bereits ausgesprochen
habe, und sie als gleichzeitig während der
Bildungsperiode der' aufgeschwenrmten Gebirge hierher
geführt betrachte, so ist es vielleicht dennoch erforderlich
noch näher zu prüfen,- ob diese Ansicht
am wahrscheinlichsten ist, oder ob wir hier eine,
durch die Umstände veranlafste Vermengung derKnoeben
aus verschiedenen Zeitepochen annehmen müssen.
Da der Druck des vorliegenden Werks schon so
weit vorgerückt war, dafs sich die Angaben bey den
A n t h r o p o l i t h e n der Köstritzer Gegend pag. 1.
nicht mehr abändern liefsen, so mufs ich ersuchen,
einige hierbey angeführte Umstände, welche sich früher
lediglich auf schriftliche Mittheilungen begründeten
, nach der hier gelieferten nähern Beschreibung
zu berichtigen.
Inzwischen habe ich auch aus mehrern zur Formation
der a u f g e s c hwemmt e n G e b i r g e gehörigen
b i t umi n ö s e n Er d l a g e rn der Gegend von
Hal l e und Me r s e b u r g , durch die Güte des Herrn
v. H e 11 d o r f , und des Herrn Doct. Wi n k l e r von
We i f s e nmü h l e n bey Al t e n b u r g , sehr interessante
L an d th i e rk n o ch en erhalten, worunter
nicht nur ein gröfstentheils sehr vollständiger Backenzahn
des El e p ha s j u b a t u s , sondern auch ein
ganz vorzüglich charakteristischer Zahn einer Pferdeart
befindlich ist, der durch seine ungewöhnliche
Länge, und andereEigen thiimlichkeiten seiperForm,
die Behauptung Cuv i e r s wiederholt bestätigt, dafs
diese Pterdeart der Urwelt von der gegenwärtigen
wesentlich verschieden war. Das Vorkommen dieser
Knochenüberreste liefert zugleich einen hinreichenden
Beweis, dafs durchgängig in den aufgeschwemmten
Gebirgen gröfstentheils die nämlichen Landthier