■ welche, wie schon mehrmals angeführt worden ist,
zuweilen fast die ganze Masse beträchtlicher Gebirgs-
schichten ausmachen, hinweisen möchte; dem ohnge-
achtet läfst sich die Sache aber wohl noch nicht als
ganz entschieden ansehen, und kann erst durch
wiederholte Beobachtungen aufser Zweifel gesetzt
werden.
Eben so erforderlich möchte es werden, die
schon mehrmals von mir angeführte Erscheinung
recht aufmerksam zu verfolgen, dafs einige Encrini-
tenarten, wie z. B. Encri n. l i l i i f o rmi s und
besonders Enc r i n . r amosus , aufser ihrer wahrscheinlich
seesternartigen Muskeldecke, noch mit
einer carallenartigen Kruste überzogen gewesen zu
seyn scheinen. Bey einem Exemplare meiner Sammlung
scheint diese Kruste selbst beym Enc ri n. l i l
i i f o rmi s , der bekanntlich keine Seitenarme von
seinen Hauptstielen ausschickt, allerdings ganz ei-
genthümliche; sehr feine Arme ausgebreitet zu haben,
und beym Enc r i n , ramosus ist diefs sehr
häufig der Fall, wie die Abbildungen, welche ich
in den S ch r i f t en der Mü n c h n e r Acad. vom
3. 1817, Taf. II. und III. besonders Fig. 10. geliefert
habe, hinreichend darstelien. Gehörten diese
Krusten wirklich zum Wesen des Encriniten, oder
waren es nur corallenartige, sogenannte Schmarotzer
Pflanzen, ähnlich mehrern Eschariten- und Mil-
leporitenarten^ welche so häufig andere Körper und
besonders die Keratophyten überziehen? — Beym
Enc ri n . ramos u s ist sehr viel Wahrscheinlichkeit
vorhanden, dafs sie dieser Encrinitenart wesentlich
angehörten; weniger wahrscheinlich wird diefs beym
En c r i n i t . l i l i i f o rmi s . — Vielleicht hatten
aber auch diese S chm a r o tz er - C o r a ll en , wenn
ich mich dieser Benennung bedienen darf, eine so
fremdartige Gestalt in der Urwelt, dafs wir nichts
Aehnliches mehr aufzuweisen haben, und dafs es daher
um so schwerer wird, eine richtige Entscheidung
zu fällen.
Zuletzt will ich hier noch anführen, dafs man bisher
mehrere Gl i eder und S c h i l d e r der sei tnern
En c r in i t e n a r t e n sehr oft mit den Schildern und
den innern knochenähnlichen Theilen der Echi ni -
ten, den sogenannten Ech ini t enz ä h nen verwechselthat,
und sie häufig linter diesen letztem in
den Sammlungen vorfindet. Allerdings haben solche
Encrinitentheile zuweilen grofse Aehnlichkeit damit,
bey einer genauem Betrachtung aber, sobald man nur
einigermafsen mit ihren Formen hinreichend bekannt
ist, kann man einer solchen Täuschung nicht lange
auso-esetzt bleiben. Hauptsächlich hat man einzelne
Becken, S c h i l d e r und Armg l i e d e r des Encrin.
l a e v i s , l o r i c a t u s , r ug o s us , planus,
crassus, pol y daCt y l us u. s. w., wenn siezumal
nicht ganz vollständig zum Vorschein gekommen
sind, mit den sogenannten Echinitenzähnen verwechselt,
und vielleicht wird es mehrern Besitzern
von Petrefactensammlungen angenehm seyn, durch
diese Bemerkung aufmerksam gemacht, ihre vorhandenen
Stücke nochmals zu prüfen, und alsdann zuweilen
die angegebenen Theile der seltnem Encrini-
tenarten ganz unerwartet aufzufinden.