men, w en n sich gleich zuweilen schuppig faserige
Kalksteinstücke finden , welche Aehnlichkeit mit
Holzstücken haben, aber sicher blofs zufällige Bildungen
und mehr so genannte Lusus naturae sind. Eben
so möchten die breiten, blätterähnlichen .Gestalten,
die man für Ulven gehalten h a t, so gut w ie die
schlangen- und seesternförmigen Gebilde, welche zu-
wefien auf den Schichtenflächen der Bänke erscheinen,
gleichfalls hierher zu rechnen seyn. Eine merkw
ü rd ig e Erscheinung sind übrigens fest eingewachsene
Holzkohl-enstücke, welche nach genauer Untersuchung
alle E igenschaften der Holzkohle und schwerlich
einen andern Ursprung haben. Sie finden sich
nur äufserst selten und vorzugsweise in der angeführten
Kalksteinschicht, deren Muschelhöhlungen in
der Nähe des aufgelagerten Gypses mit den letztem
ausgefüllt sind, in der Gegend von Niedertopfstädt,
am Fufse des frömmstädter Berges. Dafs der oben berührte
, fleischrothe, schuppigfaserige Gyps so gut,
w ie der dichte Muschelkalk, zuweilen in einigen
seiner obern Flötze einzelne eingewachsene, kleine
Quarz- und'Bergcrystalle, besonders in den Kalkspatausfüllungen
seiner Muschelhöhlungen, w ie z. B. am
Lohberge bey Tonna und u nw e it Fahnern, enthält,
welche niemals in Drusen Vorkommen, ist gleichfalls
eine seltene Erscheinung, die ich bereits an andern
Orten umständlicher angeführt habe. Einzelne , eingesprengte
Schwefelkiespuncte und beträchtliche Partien
von Kalkspat kommen fast in allen Schichten
des Muschelflötzkalks an mehrern Stellen vor.
So w en ig als es eigentlich zum Zwecke dieses
Aufsatzes gehört, sich auch noch über die Versteinerungen
der untern und obern Zwischenschichten,
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nach dem bunten und Quadersandstein z u , zu v e r breiten
; so w ill ich doch hier nur noch vorläufig bemerken,
dafs man in jenen Zwischenschichten, so
w ie man sie betritt, auch gröfstentheils ganz andere
Petrefacten antrifft. Nur an den Gränzpuncten scheinen
noch zuweilen die beyderseitigen Versteinerungen
untermischt vorzukommen, und daher rührt es
auch, dafs sie mitunter verwechselt und noch zum
eigentlichen Muschelkalk gezählt worden sind, w ie
mir diefs selbst in meiner Petrefactenkunde bey mehrern
dieser Versteinerungen begegnet ist. So gehören
z. B. A m m o n i t e s r o t u l a Reineck , Am m o n
i t . c a p r i c o r n u s , d o r s u o s u s und vwahr-
scheinlich auch a n g u l a t u s , s owi e B u c a r d i t e s
c a r d i s s o i d e s , B e l em n i t e s p a x i l l o s u s , G r y-
p h i t e s s u i l l u s und die Gliederstücke des Pen-
t a c r i n i t . v u l g a r i s , hauptsächlich diesen untern
Zwischenschichten an *). Dagegen enthalten die
obern Zwischenschichten mehr gestreifte Terebratu-
lith en , worunter T e r e b r a t u l i t h e s d i s s imi -
l i s zu den seltnem gehört Auch V e n e r i t e s do-
n a c i n u s , C h am i t e s p u n c t a t u s scheinen, als
*) Diese schätzbaren Berichtigungen habe ich gröfstentheils
den Mittheilungen des Hofraths und Professors
Hausmann in Göttingen zu verdanken, von welchen
wir überhaupt, wie ich bereits früher schon anführte,
sehr lehrreiche Aufklärungen in Ansehung der Flötz-
gebirgslagerung zu erwarten haben. Am Heinberg
und aüf mehrern Puncten der benachbarten Gegenden
von Göttingen kommen diese Zwischenschichten, welche
in Thüringen nur höchst selten bemerklich werden,
auf eine ausgezeichnete Weise znm Vorschein,
wie ich diefs noch vor kurzem bey einer Reise über
Cassel und Göttingen selbst zu besichtigen Gelegenheit
fand.