IV. I c h th y o l i th e n .
Welchen Schwierigkeiten die richtige Bestimmung
der Ichthyolithen unterworfen ist, wdrd so allgemein
anerkannt, dafs es hier keine nähere Auseinandersetzung
erfodert. Lacepede hat zwar gegen
50 verschiedene theils See- theils Flufsfische, aus dem
Mon t e B 01 c a, aus den Pap p enhe ime r und
On i n g e r Schiefern, undaus den [Kupfers chie-
f ern , bestimmt, und gröfstentheils als noch vorhandene
Arten bekannt gemacht, aber man hat auch nicht
unterlassen, gegen mehrere dieser Bestimmungen noch
sehr gegründete Zweifel zu erheben. Allerdings ver-
statten die aufserordentlich schön erhaltenen Exemplare
aus dem Mon t e ß a l c a , und aus den Önin-
ger Schiefern, am ersten eine genaue Bestimmung,
jedoch sind auch hier sehr häufig die Flossen ,. theils
ganz, oder theilweise, mit dem Gestein verwachsen,
oder dieses trifft andere charakteristische Theile,
daher Täuschungen nur zu leicht möglich werden.
Unter dieseü Umständen habe ich es daher nicht
gewagt, mich auf eine nähere Bestimmung der in
meiner Sammlung befindlichen versteinerten Fisch--
arten einzulassen , und ich kann sie daher nur ihrer
Zahl nach, und nach den verschiedenen Orten ihres
Vorkommens anführen,
I. Aus dem Mont e Bol ca im Veronesisqhen mehrere
zum Theil gut erhaltene Exemplare. (6 Ex.}
2n Aus den S o h l e n h o f e r , Pappenheime r , Eich-
stät ter und On in ge r Schiefern gleichfalls, sehr ausgezeichnete
Exemplare, worunter offenbar mehrere kleinere
Flufsfischarten, zum Geschlecht Cyp ri n US undCobi t i s
gehörig, befindlich sind. (29 Ex,)
3. Die bekannten Gl ar ne r F i sc hsc hi e f er, worunter
sich der sogenannte Hornl iecht befindet, der mit
E s o x be l on e Linn. viel Uebereinstimmung zeigt.
(3 Ex.)
4. Aus Gr önl and sehr deutliche und schön erhaltene
Exemplare auf den bekannten bläulich grauen Thongallen.
(4 Ex.) Sie sind gewöhnlich unter den grönländ Nahmen
Angmar s et bekannt, und von einigen zum Geschlecht
Cl u pe a (d en Häringsarten) gerechnet worden,
sie möchten aber höchst wahrscheinlich zum S a 1 m o
arct icus gehören.
5. Aus den R i e g e 1 s d or f e r , Ma hs f e lde r , Urne-,
naue r und S c hme r b a c h e r Ku p f e r s c h i e f e r n .
( 44 E x .)
Hierunter zeichnet sich ein vorzüglich schönes
und grofses Exemplär aus, das von Schme r ba ch
im Go tha i s ch en herrührt. Der Fisch ist ganz
vollständig, und vorzüglich schön erhalten, über
zwey Fufs lang, und sechs Zollbreit, und scheint
entweder zum Geschlecht Cyp r i n us und vielleicht
wirklich zum gewöhnlichen Cy p r in u s c a r p i o ,
oder zum Geschlecht. S a 1 m o zu gehören. Da die Flossen,
und.besonders die Rückenflosse, nur zum Theil
vom Gestein entblöfst sind, so läfst sich hieiiiber
nicht ausreichend entscheiden. Wahrscheinlich ist
dieses das gröfste bekannte Exemplar aus dem bituminösen
Mergelschiefer.
Aufserdem sind mehrere schöne Exemplare von
B r e i t f i s c h e n , welche man gewöhnlich für Scho l len
hält, und auch kleine Fischarten dem Cyprinus
ama rus ähnlich vorhanden, welche nur sehr
selten im Kupferschiefer Vorkommen. Mehrere Fische
sind ganz mit Kupfer und Schwefelkies angeflogen.