genwärtig schon darstellen und beschreiben zu können,
und vielleicht geben mir, bey^ den häufigen Sen-
dungen, die ich aus jenen, an Petrefacten so reichen
Gegenden erhalte, vollständigere Exemplare in
kurzem hierzu die erwünschte Veranlassung.
* * *
Tab. XXII f. 10 habe ich eine höchst sonderbare
Versteinerung abbilden lassen, die sich im Muschelflötzkalk
des Seebergs bey Gotha fand, um w en ig stens
auf die merkwürdige Gestalt eines Geschöpfs
der Urwelt aufmerksam zu machen, das ganz fremdartig
erscheint, und mit keiner gegenwärtig bekann-
ten Thierart Aehnlichkeit zeigt. Nur bey a u n d b fig .
haben sich noch Ueberbleibsel von der Versteinerung
selbst erhalten und vom übrigen Körper ist nur der
ziemlich vollständige Abdruck zurück geblieben.
Man hat eine entfernte Aehnlichkeit in der Gestalt
des Leibes mit der Larve des Sandlöwen, Ameisenfressers,
M y rm e l e o n Linn. auffinden wollen, aber
dennoch w ill die übrige Gestalt, nebst den Spuren
von langen fühlhörnerartigen, rückwärts gekrümmten
Fäden, zur Seite des Thiers, nicht dazu passen,
und vor der Hand möchte eine nähere Bestimmung
in jeder Hinsicht viel zu voreilig erscheinen.
Vielleicht veranlafst die gegenwärtige Bekanntmachung
weitere Nachforschungen, und vielleicht
führt uns ein glücklicher Zufall vollständigere Exemplare
in die Hände, welche alsdann eine nähere Beschreibung
und Bestimmung zulassen. Da sich, so
viel mir bekannt geworden is t , im thüringischen
Flötzmuschelkalk bisher weder Krebsarten * noch andere
Insecten-Versteinerungen aufgefunden haben, so
verdiente diese unerwartete Erscheinung wenigstens
nicht ganz übersehen zu werden.
* # #
Da die E n c r i n i t e n nunmehr durch die neuem
Nachforschungen zu einer so zahlreichen Familie angewachsen
sind, welche sich leicht bey fortgesetzter
Aufmerksamkeit noch vermehren kann, und w irk - '
lieh fast in allen verschiedenen Gebirgs-Formationen
andere und eigenthümliche Arten Vorkommen: so
schien es mir um so nothwendiger, die in der ersten
Abtheilung dieser Nachträge versprochene Uebersicht
nebst den Abbildungen derselben zu beschleunigen.
Je frühzeitiger alle Verhältnisse ihres Vorkommens erforscht
und berichtigt w e rd en , je schneller werden
w i r zu interessanten geognostischen Resultaten gelangen,
w e il dieReihe ihrer mannichfaltigen Arten so
gut die ältesten, w ie die jüngsten Gebirgslagen
durchläuft und uns eben defswegen vorzüglich erwünschte
Aufklärungen über die Eigenthümlichkei-
ten und das relative Alter der verschiedenen Formationen
verspricht.
Die Abbildungen sind hauptsächlich aus M i l -
l e r ’ s n a t u r a l h i s t o r y o f t h e G r i n o i d e a etc.
genommeo, w o sie am richtigsten und vollständigsten,
wenn auch nicht eben in schönen und geschmackvollen
Darstellungen geliefert worden sind.
Es waren hierbey blofse Umrisse hireichend und ich
brauchte nur einige neue, von Miller noch nicht beschriebene
Arten meiner Sammlung hinzuzufügen.