XXXII Einleitung.
sich keine ähnlichen Originale 2) in solche, von welchen
sich ähnliche finden, und 3) in solche, welche
noch gegenwärtig vorhanden sind.
Bey der Classe der Würmer kann man nun zwar
gleichfalls den vorhandenen Systemen folgen, und
diese, wenn sich zumal nach und nach immer mehr
fossile Thierarten auffinden sollten, welche in die
Abtheilungen jener Systeme passen, immer vollständiger
in Anwendung bringen ; vor der Hand aber
möchte sich doch noch ein eigenes System auch für
diese Classe der Petrefacten , insbesondere bey den
Conchylien, aus den nachfolgenden Gründen nötlaig
machen»
Die neuern conchÿliologischen Systeme, die eine
unzahliche Menge nach und nach bekannt geworde,-
ner Gattungen und Arten aufstellen , deren Kennzeichen
hauptsächlich aus der Beschaffenheit der' Mundöffnung
bey den Schneckenarten, und des Muschelschlosses,
bey den zweyschaaligen Conchylien hergenommen
sind, scheinen mir nämlich bey der systematischen
Anordnung der Versteinerungen nicht durchgängig
anwendbar zu seyn. L inné e hat zwar bey
der Eintheilung der Schnecken und Muscheln gleichfalls
auf die Beschaffenheit des Schlosses und der
Mundöffnung besondere Rücksicht genommen, aber
seine Geschlechter und Arten sind nicht so aufseror-
dentlich zahlreich, und die kleinen Abweichungen
und Verschiedenheiten sind nicht sö vorzüglich, wie
zum Beyspiel im System von Lama r k , Bo s e ,
Mo n t f o r t , Daudeba r d und S chuma che r u.
s. w. berücksichtigt, welche als conchyliologische
Systeme übrigens grofse anerkannte Verdienste haben.
Eben diese kleinen Unterschiede lassen sich
aber
Einleitung. XXXIII
aber bey den Versteinerungen häufig schlechterdings
nicht auffinden, und wir müssen daher hier weit mehr
auf den ganzen Habitus im Allgemeinen sehen, und
sehr oft mehrere Gattungen und Arten des Lamark-
schen Systems in e i n e zusammen stellen. Lama r k
hat überdiefs , so viel mir bis jetzt bekannt ist, die
einzelnen Arten und Abarten .nur hauptsächlich bey
den fossilen Muscheln und Schnecken ,der Pariser Gegend
in den Annalen und andern Zeitschriften, aber
das Ganze des conchyliologischen Systems noch lange
nicht vollständig bearbeitet, wenn gleich seine
Hi s t o i r e natu r e l l e des a n imau x sans ver*
tebres etc. bereits bis zum 5ten Bande vorgerückt
ist. Von Zeit zu Zeit ist sogar von ihm und Seinen
Nachfolgern noch an dem Systembau selbst abgeändert,
und es sind bereits bestimmte Arten getrennt,
oder ganz neue hinzugefügt worden, wodurch natürlich
die Schwierigkeiten für die Petrefaktenkunde
in mancher Hinsicht vermehrt werden. Nur selten
ist die Beschaffenheit des Muschelsehiosseä und seiner
Zähne bey den Versteinerungen vollkommen erhalten,
oder ganz vom Gestein entblöfst, und häufig lassen
sich daher die Hauptmerkmale, welche Gattungen
und Arten bestimmen, gar nicht auffinden. Der
gröfste Theil der versteinerten Thierarten zeigt überhaupt,
wie schon erwähnt worden ist, mehr oder weiniger
Verschiedenheiten von den Originalen der gegenwärtigen
Schöpfung, und selbst die gegrabenen
Muscheln aus den jüngsten Flötz - und aufgeschwemmten
Gebirgen stimmen, wie sich täglich immer ausreichender
bestätigt, nur selten mit den noch lebenden
ähnlichen Geschöpfen überein. Mehrere versteigerte
Arten zeigen sich sogar in ganz abweichenden
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