Wenn auch Cu v i e r bey dieser, so interessanten
Darstellung vielleicht auf die P a r i s e r Lacä l f o r -
mationen zu viel .Rücksicht genommen hätte, und
wenn auch solche tiefe Blicke in die Schöpfungsgeschichte,
nur erst alsdann hinreichende Bestätigung
erhalten können, wenn wir die Knochenreste in den
altern Gebirgsarten, im A lp e n - Jura- und Mu-
s c h e l f l ö t z k a l k s t e in , erst ausreichend geprüft
haben, so ist jedoch schon hierdurch der richtige
Weg vorgezeichnet, und die Bahn zu den lehrreich,
eten Aufschlüssen eröffnet.
III. O r n i th o l i th e n .
1, Ein imKa l k t u f von Me i f s en eingewaclisener,
Sehr gut erhaltener F l ü g e l k n o c h e n , nebst einigen
Fufsröhren (4 E x ,)
Der erstere, der an seinem obern dickem Ende
des Gelenkkopfs einen halben Zoll stark ist, scheint
schon einem ziemlich beträchtlichen Wasser - oder
Sumpfvogel, angehört zu haben, die Fufsröhren,aber
möchten von kleinern Sumpfvögeln herrühren.
2. Ein über 2Z0II langer Fufsröhrenhnochen eines ziemlich
hochbeinigen Sumpfvogels, der dem Geschlechte F u -
l i c a anzugehören scheint, aus den B r a u n k o h l e n l a gern
in der T a n n e , ohnweit Ka l t enno r dh eim.
( x Ex. y
Er ist gleichfalls in einem festen Stück Braunkohle
eingewachsen, daher nur der obere Theil in
der angegebenen Länge sichtbar, und das Übrige in
der Gebirgsart verborgen bleibt.
Die Or n i t h o l i t h e n gehören bekanntlich zu
den seltensten Versteinerungen, in den altern Gebirgsarten,
und finden sich auch nur kalzinirt in den
jüngern Formationen sehr sparsam.
Aufser einigen Vogelüberresten und Abdrücken
von Vögeln in den S oh lenh o fer und P a p p e n heime
r Kalkschiefern, welche überhaupt noch eine
nähere Prüfung erfodern, den ganz entschiedenen Vögelknochen
der Önin g e r Schiefer» und den zuerst
von Bl umenba ch in der dritten Ausgabe seines
Handbuchs p, 66q beschriebenen Or n i t h o l i t h e n
vom Hei n b e r g e bey Gö t t i n g e n , sind mir aus
den ältern Flötzgebirgsarten keine weitern Versteinerungen
dieser Art bekannt geworden, welche mit
Zuverlässigkeit, als Überreste von Vögeln, angesehen
werden könnten. Sie finden sich zuerst wieder in
den neuern Ablagerungen der Gegend von P a r i s ,
und in den noch jüngern Gebirgsarten der aufgeschwemmten
Gebirge.
Eine weitere Nächweisung der bekannt gewordenen
O rn i t h o l i t he n ist im iten B. des Ma g a z
ins f ü r die g esammte Mi n e r a l o g i e anzutreffen
, wo der G, A. R. v. H o f p. 283 «i seiner so
interessanten Abhandlung, alles zusammen gestellt
hat, was in dieser Beziehung bekannt geworden ist.
Hauptsächlich waren in der Ammons c h e n
und Me r s b u r g s c h e n Sammlung schöne Stücke
von Vö g e l k n o c h e n anzutreffen, worunter R a -
z o umow s k y im 3* Th. der Memo i r e s d. L a u sanne
S c o l o p a x Ga l i n a go Linn, als unbe-
zweifelt anführt, was vielleicht noch nähere Untersuchung
erfodert.