Kalkschieferplatte, in der Mü n c h n e r Sammlung,
ist bekanntlich schon längst von Cu v i e r als eine
f l i e g e n d e Eyd e ch s e bestimmt worden, welche
er gegenwärtig Pt e r o d a c t y l u s benennt. S omme
r i ng hat dagegen in den Sc h r i f t e n der Münch ner
Ac ad emi e sehr bedeutende Zweifel erhoben,
und seiner so lehrreichen und gründlichen Abhandlung
vortreffliche Zeichnungen dieser merkwürdigen
Versteinerung beygefiigt. Er hat darinn aus sehr einleuchtenden
Gründen gezeigt, dafs dieses Thier einer
ganz besondern Art der F l e dermäuse der Vor weit
angehört haben müsse; demohngeachtet sind die Meinungen
aber noch immer getheilt, und allerdings verstauet
die Beschaffenheit der Zähne noch einige
erhebliche Einwürfe. Sommering hat inzwischen
noch einige hierher gehörige Arten Orn i th o c e p h ,
b r e v i r o s t r i s und an t iquu s in den Verhandlun*
gen der Münchner Academie bekannt gemacht, worüber
der Auszug im S ch we i g g e r s c hen J o u r n a l
fürChem. u. Phys.si.B. i. S t. p 110» nachzulesen ist»
Unter den v e r s t e i n e r t e n Kn o c h e n aus dem
Fl ö tzmus che l k a l lest e in scheinen die Überreste
sehr verschiedener Thierarten Vorzukommen, und
ich werde, wenn es die Umstände nur einiger Maas»
sen verstauen , in der Folge alles anzuwenden suchen,
um hierüber nähere Aufklärungen zu verschaffen»
Mehrere Zeichnungen sind bereits früher schon an
C u v i e r überschickt worden, aber nicht hinreichend
gewesen , um sichere Bestimmungen darauf gründen
zu können.^ Wahrscheinlich gehören einige derselben
S e eh un d - und Wal l fi s cha rt en an, von welchen
letztem sich besonders auch unter den bey Ac hen
aufgefundenen Knochenfragmenten einzelneExemplare
finden. Ob nach einersehr ungeprüftenVermuthung
auch Nilpferdknochen darunter zum Vorschein kommen,
kann sich nur in der Folge bey einer ausreichenden
Untersuchung ergeben. Die von Faujas in seinem
Ess a i de Ge o l o g i e pag. 360 aufgestellte
Behauptung, dafs sich selbst Daubenton bey seiner
Angabe von fosillen Knochen des Hip p o p o t a mus
getäuscht habe, und dafs höchstwahrscheinlich
bisher noch garxkeine dieser Art aufgefunden worden
würen, ist in Cu v i e r s Recherches etc. sur les Osse-
mens foss. d’hippopot. p. 1 T. II. vollständig widerlegtworden.
Es finden sich zwey verschiedene Arten
des fossi len N i l pf e r ds. Eine g r of s e Art, welche
fast ganz mit dem gegenwärtigen übereinstimmt,
und eine k l ei n er e , welche sich nur durch geringe
Abweichungen und viel kleinere Verhältnisse aus-
zeichqet. Die im P a r i s e r Museum und in der
Sammlung von de Drée befindlichen Exemplare der
gröfsern Art, sind T. I. II. F. 1. 2. und die der kleinern
T. I. F. 6. 7. T. II, F. 3. und T. III. F. 6. abgebildet,
und pag. 15 beschrieben. Diese Knochenüberreste
finden sich vorzüglich bey Mont p e l l i e r
und im Arnot hal e . In Cuviers Nac h t r ä g e n
T. I. pag 5 ist das Weitere nachzulesen.
Die Wa l l f i s c h - und S e e h u n d s kn o ch e n
möchten zu den kleinern Arten des Geschlechts Delphis
und Trichecus Manatus, den sogenannten Laman t
ins, gehören, wenn sich anders wirklich Thierreste
dieses'Geschlechts im Muschelflötzkalk finden. Von
diesen letztem kommen vorzüglich charakteristische
Knochenüberreste in Frankreich bey Anger s, Doué,
Ch a v a g n e , A u v i g n i , Gonor u. s. w. jedoch
gleichfalls blos im Gebiete älterer Schichten aus Nie-
B