zeln@ Glieder gehören, da sogar der Nahrungskanal,
nach Beschaffenheit ihrer Lage, zuweilen eine andere
Form anzunehmen, und z. B. aus der blumenblättrigen
in die fünfeckige, und sogar in eine runde
Gestalt überzugehen scheint, und sich aufserdem die
Trochiten ganz verschiedener Arten oft so ähnlich
sehen, dafs sie kaum zu unterscheiden seyn möchten.
Wenn es daher keine blofse Täuschung ist, dafs selbst
der Nahrungskanal andere Formen annimmt, der
häufig ein wesentliches Kennzeichen zur Bestimmung
der verschiedenen Arten abgibt, so leuchtet es
nur zu sehr ein, wie behutsam man bey der Festsetzung
derselben nach vorhandenen einzelnen Encri-
nitengliedern zu Werke gehen mufä.
Auch diese Familie bestätigt wieder sehr augenscheinlich
die grofse Verschiedenheit zwischen den
noch gegenwärtig vorhandenen Thierarten und den
Geschöpfen der Urwelt, Wir sehen hier ein Geschlecht
vor uns, was vormals in zahlreichen Affen
und in so grofser Menge den Ocean bewohnte, dafs
ganze weit verbreitete Gebirgsschichten, wie diefs
besonders im Thüringischen Flötzmuschelkalk der
Fall ist, mit seinen Trümmern angefüllt sind, und
kaum finden w ir gegenwärtig noch einige wenige
ähnliche Geschöpfe, die zu den aller seltensten gehören,
Auf gleiche Weise kommen jetzt auch nur wenige.
Arten der Terebrateln und andere bereits früher
angeführte Land- und Seethiere zum Vorschein,
die ehedem zu den aller zahlreichsten Geschlechtern
gezählt werden mufsten.
Dafs die Encriniten auf keine Weise zu den
Zoophyten, sondern zu den S t r a h l t h i e r en (Ra-
diacien) gehören, unter welchen ihnen auch nach
meiner Ueberzeugung in der Petref . K. ihre
Stelle angewiesen wurde, hat zuerst Bl umenba ch
sehr richtig geahndet. S chw ei g g e r bestätigte diefs
noch kürzlich in seinen Be o b a ch tun g en auf
na t u rhi s t o r i s chen R e isen S. 62. und 66, wo
er sie als g e st i e l t e und f e s t s i t z e nd e Aste-
r i en betrachtet, und Mi l l e r hat nunmehr durch
seine Untersuchungen, wie mir scheint, alle weitern
Zweifel beseitigt. Ob sie übrigens durchgängig
nach Art der Corallen auf den Riffen und an den
Küstenfelsen festgesessen haben, und gleichsam angewachsen
waren, möchte wenigstens noch einige
Prüfung erfordern. Selbst in meiner Sammlung
kommen schöne und fast vollständig erhaltene Wurzelstücke
zum Vorschein, die sich in einer kugel-
oder knollenförmigen Gestalt ganz rein vom Gestein
abgelöst haben, und nach Verhältnifs der Gröfse des
übrigen Encriniten nur sehr klein erscheinen, ohn-
geachtet drey und mehrere Hauptstiele von ihnen
ausgehen. Bey einer solchen Beschaffenheit der
Wurzelstücke könnte es daher .dennoch möglich
seyn, dafs sie ihren Platz, wenn auch nicht ganz
willkührlich, doch eben so gut, wie mehrere Arten
der Seefedern (Pennatula), durch die Meeresfluthen
fortgetrieben, verändert, und sich nur da wieder
mit ihren Armen angeschlungen und festgesetzt hätten,
wo sie hierzu eine ihnen angemessene Veranlassung
fanden. Ich läugne nicht, dafs es mir selbst
aus mehrern Gründen, und besonders defshalb
wahrscheinlicher wird, dafs sie festgesessen haben,
*weil sie an einigen- Gebirgsstellen eine eigenthüm-
liche Art von Riffen gebildet zu haben scheinen,
wohin selbst die unzählige Menge ihrer Trochiten,
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