vielmehr mit dem gegenwärtigen ganz gleichförmig
gewesen zu seyn, was sich auch schon daraus abnehmen
läfst, dafs sich die ewigen nothwendigen Gesetze
des grofsen Naturhaushalts gleich bleiben müssen,
und nicht so leicht wie unsere Systeme und Hypothesen
wechseln können. Wenn wir mit unsern
Beobachtungen nicht blos auf die Küsten eingeschränkt
wären, und die Tiefen des grofsen Oceans
den unbestimmbaren Zeiträumen scheint^nir jedoch die
Schichtenbildung und Umänderung der Erdoberfläche
lediglich auf die angegebene Weise und nur ganz allmählich,
als Fortwirkung jener grofsen Ereignisse, während
eines sehr schwankenden Zustandes der abwechselnden
Oberherrschaft der Meere, der Vulkane, und der Landgewässer,
statt gefunden zu haben. In dieser Epoche
können allerdings auch wiederholte, auf einzelne Länder*
derstricbe beschränkte Umwälzungen eingetreten seyn,
wobey, in Übereinstimmung mit der oben angeführten
Vermuthung von Cu v i e r , mehrere ganz eigentlxümlicho
nunmehr völlig unbekannte Thier&rten zu Grunde gin •
gen, Dafs die grofsen fossilen Landthiere, nach C u v i e r s
Aufserung, auch in einem nördlichen Clima unfsere Erd-
hälfte bewohnt haben könnten, möchte dagegen schwerlich
anzunehmen seyn , da e ne durchgängig südliche
Formenbildung der Thier- und Pflanzenrestein den nördlichen
Erdschichten offenbar auf ein allgemein verbreitetes
südliches Clima hindeutet. Eben so wenig möchte als
ausgemacht angenommen werden können, dafs ein gro-
fser Theil der Thier- und Pflanzen - Arten nicht auch
Umänderungen und Modificationen ihrer Formen erlitten
hätten, da eine Menge Erfahrungen dieser von C u v i e r
pag, 74. etc; aufgestellten Behauptung zu widersprechen
scheinen, wenn man auch zugeben müfste, dafs der
Knochenbau der v i e r f ü f s i g e n Th i e r a r t e n eine
solche Umwandlung am wenigsten verstauet.
erforschen könnten, so würden wir höchst wahr»
scheinlich eine grofse Üebereinstimmung seines
Meergrundes mit der gegenwärtigen Erdoberfläche
wahrnebmen, und mehrere räthselhafte Erscheinungen
seines vormaligen Bodens, den wir jetzt betreten,
würden uns nicht weiter befremden. Diese Übereinstimmung
beftätigt sich bey hinreichender Aufmerksamkeit
aber auch wirklich fast bey jedem unserer
Schritte, wo wi* bald die Wirkungen eines stürmischen
unruhigen Meeres, bald den ruhigen Zustand
desselben, und das Verhalten an seinen Küstengegenden
der Vorwelt wahrnehmen, Ganz vorzüglich
spricht dieses letztere den allmähligen Zurückzug,
die Verminderung der Wassermasse aus, und es lassen
sich sogar mit grofser Wahrscheinlichkeit gewisse
Hauptepochen seines Zurücktretens, nebst den Gränzen
und Küsten bezeichnen, welche es zu solchen
jZeitpuncten bespühlte. Wir finden nämlich zuerst
an den Vorgebirgen der Hauptgebirgszüge aller Welt-
theile, an den Alpen, Pyrenäen, den Karpathen,
dem Kaukasus , dem Harz, der Eiftel u. s. w. im
Übergangskalkstein mehr oder weniger ausgedehnte
Korallenriffe , und hier die schönsten Korallenversteinerungen
aller Arten in beträchtlichen Massen.
Madreporen, Milleporen, Spongien, sind auf die
mannigfaltigste Weise auf ähnliche Art mit einander
verwachsen und verflochten , wie bey den Korallenriffen
der gegenwärtigen Küsten. Von ihnen werden
ähnliche Muschel- oder Meerthierarten überzogen
und gleichsam umsponnen, und sie haben zugleich
den sichern Wohnplatz für eine zahlreiche Muschelbrut,
ebenso wie gegenwärtig, abgegeben. Besonders
häufig finden sich an einigen solchen Stellen unzäh-;