vorzüglichen Hi s t o i r e na t u r e l l e desC r u s t a -
ces f o s s i l e s von Br ongn i a r t und Des märest
, wovon ich bey der ersten Lieferung meiner
Nachträge noch Leinen Gebrauch machen konnte,
weil dieses Werk fast gleichzeitig erschienen ist, umständlicher
zu verbreiten.
In jenem oben angeführten Aufsatze des mineral.
Taschenb. wollte ich , bey Gelegenheit der Beschreibung
des T . i abgebildeten Trilobiten, hauptsächlich
darauf aufmerksam machen, dafs sich wirklich
verschiedene Arten derselben vorfänden, weil man
diefs früher nicht genug beachtet und auf Brün-
n i c h ’ s Beschreibungen nicht hinreichende Rücksicht
genommen hatte. Aufserdem suchte ich aber
auch alles zusammen zu stellen, was sich auf die
damals vorhandenen und hierher gehörigen literarischen
Nachrichten bezog. Br ongn i a r t hat jenen
Aufsatz natürlich nur oberflächlich berührt und,
aufser einer kleinen Unzufriedenheit mit der Benennung
T r i l o b i t e s c o r n i g e r u s , nur noch einige
Zweifel über die beygefügte Abbildung geäufsert.
Was die Benennung betrifft, so möchte wohl zu meiner
Entschuldigung ausreichen, dafs damals eine
solche Benennung schwerlich ganz verwerflich war,
weil aufser diesem, mit hörnerartigen Erhöhungen
versehenen Trilobiten noch nicht, wie diefs neuerlich
der Fall ist, andere ähnliche Arten hinreichend
bekannt geworden waren. In Ansehung der gelieferten
Abbildung aber werde ich weiter unten Gelegenheit
erhalten, das Nöthige beyzubringen. Durch
die neuerliche Auffindung von wenigstens 15 bis 20
verschiedenen Trilobiten arten hat sich übrigens die
Verschiedenheit derselben hinlänglich bestätigt, und
höchst wahrscheinlich wird sich ihre Zahl, bey den
fortgesetzten Nachforschungen, vielleicht in Kurzem
noch durch ausgezeichnete Familienglieder vermehren.
Noch immer bleiben wir aber zweifelhaft, zu
welcher Classe von Thieren dieses räthselhafte Geschöpf
gehören mag, ohngeachtet Aud ou i n in seiner
scharfsinnigen Untersuchung: Reche rches sur
les rappor ts n atur. qui e xi st e nt ent re les
T r i l o b i t e s et les animaux a r t i c u l é s ,
B r o n g n i a r t , Wahl en b e rg , La t r e i l l e , u.
m. a. alles aufgeboten haben, um hierüber gehöriges
Licht zu verbreiten. Aud ouin findet die meiste
Aehnlichkeit mit den Geschlechtern L i g i a und Cyna
o t h o a , und stimmt in der Hauptsache mit
B r o n g n i a r t überein, der sie unter die Gymnö-
b r anc h i a Cuv., und folglich mit Wahlenbe r g
zu den gegliederten krebsartigen Thieren, den Crus
tacés Lam. u. Cuv., oder nach dem ältern lin-
neischen System zu den I n s ec t e n rechnet. Dem
Geschlecht L imu l u s sind besonders einige fossile
Thierarten ähnlich, die sich in Schweden und, in
abweichenden Arten, wieder in einigen Thonschichten
Englands, so wie in den solenhofer und önin-
ger Schiefern finden, welche letztem Andrée und
De smarest beschrieben und zum Theil abgebildet
haben. Andere Arten kommen zuweilen in den
pariser mergelartigen Gypslagern vor und nähern
sich wieder mehr dem Geschlechte Ase l l u s , und
so finden durchgängig, theils in der Gestalt dieser
bisher aufgefundenen fossilen Thierarten selbst, theils
in den darüber vorhandenen Ansichten und Meinungen
, mehr oder weniger Verschiedenheiten Statt.
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