4. Encrinites ramosus.
Einzelne Arme und Glieder in gröfsern und kleinern
Stücken aus dem Höhlenkalkstein der Gegend von Glücksbrunnen
und Liebenstein im Meiningischen.
(10 gröfsere nebst 2 6 S t ü ck kleinern Exemplare
n.)
Dieser merkwürdige E n c r i n i t , unterscheidet
sich vom Eper ini t . l i l i i f o rmi s Lam. hauptsächlich
dadurch, dafs von seinen Haupt - und Nebenarmen
stets stärkere und dünnere Nebenzweige, und
von den letztem die feinsten fadenähnlichen Fühl -
und Saugfäden auslaufen, welche sämmtlich gegliedert
, und wie es scheint nach Art der Go r g oni e n
mit einer Ko r a l l e nk ru s t e überzogen sind. Mit
der nehmlichen Kruste überzogen kommen gröfsere
und kleinere quastenähnliche, aus einem gemein-:
echaftliclien Mittelpunkt auslaufende Büschel vor,
wovon sich 3 St ü c k in der Sammlung befinden,
welche vielleichtzu ihm gehören, und die Endbüschel
seiner Arme bilden. Sie haben übrigens in
Ansehung ihrer Ramification Ähnlichkeit mit einigen
Ke r a t o ph y t en - und E s c h a r i t e n - Arten, und
ihre Korallenkruste zeigt viel Übereinstimmung
mit Mi 11 ep o ra Licheno i de s . Ob dies wirklich
die Endbüschel dieses Encriniten sind, wird sich
nicht eher entscheiden lassen, bis man sie ansitzend,
in vollständigen Exemplaren aufgefunden hat, was mir
ohngeachtet der sorgfältigsten Bemühungen , wegen
der grofsen Sprödigkeit und Zerbrechlichkeit des Gesteins,
bis jetzt noch nicht geglückt ist. Seine
Hauptarme erreichen übrigens nie die Stärke der
Arme des Enc ri n, l i l i i f o rmi s , ihre einzelnen
Trochiten stimmen aber fast ganz mit ihnen überein,
und nur an den Endspitzen und Seitenzweigen sind sie
verschieden.
5. Encrinites ramos. major.
Aus der Gegend von Müggendorf und aus dem Can-
ton Basel. Mehrere Entrochiten und Trochiten desselben
zum Theil nebst den [Überresten der ansitzenden Seitenarme.
(24 Ex.)
Unterscheidet sich durch weit stärkere Hauptarme
und eine feinere Streifung der Trochiten, daher
er höchst wahrscheinlich eine eigne Art und nicht
blos eine Spielart ausmacht,
6. Encrinites echinatus.
Viele ganz ausgezeichnete Würzelstücke und Entrcchi-
ten von Haupt - und Seitenarmen, nebst einzelnen Gliedern,
in der Nähe der Büsclielkrone, aus dem Canton Basel
in Kalkstein, von Berrach in Burgund in eisenschüssiger
Kieselmasse, und von Amber g in der Pfalz , in
Hornstein. Sämtlich zur Juraformation gehörig. Es ist
diefs eine vorzüglich schöne und lehrreiche Suite. (65 Ex.)
Confer. K n o r r P . I .^ T .2 6 f . 8 und B o u r g T, 55 . /»
41 3 und 417*
Die den Echinitenstacheln ähnliche Besetzung
seiner Trochiten, welches die, Überreste der auslaufenden
Seitenarme und Fühlfäden sind, nebst den
pentacrinftenartigen Gliedern aus der Nähe der Büschelkrone,
unterscheiden diesen Encriniten von allen
übrigen. Höchst wahrscheinlich macht der aus
der Gegend von Amb e r g in der Pfalz eine besondere
Spielart aus, und verdient daher bey noch vollständigen
aufgefundenen Exemplaren eine fortgesetzte
Prüfung. Auch hiervon sind sehr ausgezeichnete
Exemplare vorhanden.