XI. C a r d i a e i t e n .
a. Bucarditenförmig-e.
1. * Bucardites limatus.
Aus Eisensteinlagern im Nassauischen, mit Übet»
festen der Sckaale. (5 Ex.)
Mit sehr hervorstehenderi und übergebogenen
Schnäbeln, und mit einer rauhen, feilenartigen Ober*
fläche, ähnlich der Schaale von T e l l i n a l in g u a
fel is, welche sich nur selten erhält und gewöhnlich
abgerieben ist.
2. Bucardites laevis.
Aus der Gegend von Neufchatel , wahrscheinlich,
zur Juraformation gehörig, mit Überresten der Schaale,
■ ( i Ex,)
Beyde Hälften sind sebr regelxnäfsig und gleichförmig
gewölbt, die Schnäbel springen nicht sonderlich
hervor, und die Schaale ist glatt, mit sehr we*
nigen feinen Qüeerriefen,
3. Bucardites rtigosüs.
Aus Jurakalkstein der Gegend von Aarau, mit versteinerter
und gröfstentheils gut erhaltener Schaale. Von
ziemlich beträchtlicher Gröfse, gegen 3 Zoll Durchmesser.
(1 Ex.)
Unterscheidet sich hauptsächlich durch die schiefe
Richtung, in welcher seine Muschelhälften gegeneinander
stehen. Es kann diefs nicht wohl durch Verdrückung
auf der Lagerstätte veranlafst Worden seyn,
da ersieh immerauf gleiche Weise findet. Die Schnäbel
treten ziemlieh flach hervor, und die Schaale is£
mehr oder weniger runzelförmig in die Queere ge»
streift,
4. Bucardites abbreviatus.
Alls Übergangskalkstein von G l ad b ac h im Bergt-
sehen. Schöne und vollständig, mit der versteinerten
Schaale erhaltene Exemplare. (6 Ex.)
Sehr schmal gebaut, und am Muschelrande der
untern Seite gleichsam abgestumpft. Die Schnäbel
nach einer Seite gerichtet und eihwärts sehr umgebogen,
mit glatter wenig in die Queere gestreifter Schaale.
Kömmt nicht häufig zum Vorschein.
5. Bucardites hystericus.
Aus Übergangskalkstein vom W i n t e r b e r g a bey
Grund am Harz. . Aufserordentlich schöne, mit versteinerter
Schaale erhaltene Exemplare. (2 Ex.)
Diese höchst seltene Muschelart der Vorwelt
Weicht von allen bekannten Muschelarten gäuzlicn ah,
und findet noch unter den Bucarditen am. schick*
lichsten ihre Stelle. Sie ist regeimäfsig, gleichförmig
und sehr stark gewölbt, und hat von der einen Seite
das Ansehen eines Cardiums , wo aber am Ende des
Muschelschlosses in einer herzförmigen flachen, jedoch
verhältnifsmäfsig breiten Vertiefung, welche
zwischen beyden Mnschelhälften, wie die Vu l v a
der V e n u s a r t e n gebildet w ird, zu beyden Seiten
ein Paar kleine Zähne oder Knötchen hervortreten.
Die entgegengesetzte Seite des Schlosses verlängert
sich in gerader Linie fast zum dritten Theil über den
Durchmesser der eigentlichen Muschelhälften hinaus,
und die Schaalenhälften, welche diese Verlängerung
flügelartig umschliefsen, bilden auf der obern Seite
des Schlosses eine lange kleine Rinne, bis zum Ende
dieser sonderbaren Fortsetzung, wo sie rund um
mit einem kleinen, mit vertieften Puncten veizierten
Saum umgeben ist, und eine völlig zirkelförmige