D s die Fortsetzung der F l o r a d er V o r w e l t
durch die inzwischen eingetretenen stiirniischen Zeitereignisse,
und die dadurch veranlagte ungünstige
J^aee des Buchhandels gänzlich unterbrochen worden
ist, so hoffe ich die Unyollständigheit jenes Werks,
durch die vorliegende Beschreibung aller in meiner
Sammlung befindlichen Pflanzenversteinerungen und
Abdrücke, so viel als möglich ergänzt zu haben. Zu
diesem Behufe sind auch die zu jenem Werke bereits,
gestochenen Kupfer der gegenwärtigen Beschreibung
einvede ibt wordep , um mit Beyhiilfe derselben noch
eine ziemlich vollständige Übersicht der his jetzt ber
kannt gewordenen Pfianzenüberreste der Urwelt liefern
zu können.
Je mehr man sich mit ihrer Vergleichung beschäftig
t , je einleuchtender w ird e s , flafs eine völlig befriedigende
Vergleichung mit den noch gegenwärtig
vorhandenen Originalen nur unter vorzüglich günstigen
Umständen möglich wird» welche nur höchst
feiten einzelnen glücklichen Beobachtern zu Gebote
Stehen» Wir haben hier augenscheinlich fast lauter
südliche Pflanzen vor uns., die man unter der üppigen
Flora innerhalb der Wendekreise aufsuchen und
deren ganzen Habitus man an Ort und Stelle beobachten
m u fs , um sich von ihren oft sehr feinen ffJn-s
ter&ehieden und Kennzeichen ein richtiges Bild entwerfen
zu können, Auch die vollständigste Büchersammlung,
und selbst die Benutzung der reichsten
Herbarien ist nicht hinreichend, und kann uns ohn-
möglich das ersetzen, was w ir durch den Mangel je^
ner, für den Naturforscher so wesentlich erforderlichen
Anschauung verlieren, da zumal bey den Pflanzenversteinerungen
und Abdrücken noch überdiefs
eine Menge kleiner Merkmale verloren gehen, die
oft gerade die allerwichtigsten sind- Alles diefs zu sammengenommen,
w ird es, hoffentlich rechtfertigen,
wenn ich mich gegenwärtig auf keine nähere Vergleichung
eingelassen, und mich blos mit ihrer Beschreibung
beschäftigt habe. *) Vielleicht begünstigen in
*) Die Schwierigkeiten, welche bey der Vergleichung der
IxTäuterabdrüche statt finden, hat der Graf S t e r n b e r g ,
bey Gelegenheit der Anzeige der F l o r a der Vor wei t ,
in den A n n al e n de* Mus . unter der Überschrift N o -
t i ce s sur les a n a l og ue s des p l a n t e s f o s s i les
pag. 264 sehr richtig erkannt, daher er unter andern
sagt — „D ailleurs, les feuilles, étant employées en Botanique
uniquement à établir ies distinctions des espq-
,,ces, leur étude a été plus négligée, que celle des part
i e s , qui servent à distinguer les genres. Leurs for-
,,mes variées à l ’infini sont sujettes k de* transitions
,,dans les mêmes espèces, et leurs nervures, qui sont la
,,partie essentielle, pour étudier les plantes fossiles, n’ont
pas obtenu jusqu’ici une attention particulière etc.
und leider verstauet die Beschaffenheit der Abdrücke nur
selten eine richtige Darstellung und Beschreibung derselben.
Hierzu kommt noch, dafs die zahlreichen Familien
der Palmen und Farrenkräuter, mit welchen .wir es bey
den fossilen Pflanzenhauptsächlich zu thun haben, selbst
von unsetn berühmtest, n Botanikern noch nicht hinieichend
gekannt, und mit völlig glücklichem Erfolg bearbeitet
worden sind.