Dieser so allgemein bekannte und so vielfältig
abgebildete Terebratulit erfordert keine weitere Beschreibung,
aber eine nähere Bezeichnung seiner
Spielarten.
a) communi s , mit vollständiger Scliaale verseliena
Exemplare, sind in der Mitte des untern Muschelrandes
beyder Hälften mit einer hervorstehenden Ausbiegung,
und mit einer flachen Rinne oder Hohlkehle längst der
Mitte der untern Hälfte versehen. Der Muschelrand ist
durch eine , sich nach der Form desselben richtenden
Queerstreifung gleichsam bandstreifig gesäumt. Die
Schnabelöffnung zeigt unten zwey kleinere etwas hervorstehende
Lefzen. Diese Kennzeichen fallen bey den blo»
fsen Steinkernen fast sämtlich weg. Tab; 230. f. 4. der
Enc yc lop . würde eine ziemlich richtige Darstellung
liefern, wenn die Rinne nicht so sehr ausgezeichnet und
eng dargestellt wäre, daher diese Abbildung wahrscheinlich
zu einer der folgenden Art gehört.
?>) latus. Eine viel breitere Form , die Ausbiegung des
Muschelrandes verliert sich fast gänzlich, und von der
flachen Hohlkehle der untern Hälfte wird nichts mehr
bemerklich. Ganz junge Exemplare dieser Art scheinen
gleichfalls in Übergangs- und Höhlenkalkstein vorzukommen,
wenn sie nicht selbst durch ihre Gröfse, in so fern
sich diese immer gleich bleiben sollte, eine eigne Art bilden.
Aurserdem kommen sie im Muschelflötzkalk, und auch in
der Kreide vqn gewöhnlicher Gröfse zum Vorschein.
c.) orbi cul a tus . Fast kreisförmig ohne alle Ausbiegungen
und Erhöhungen oder Vertiefungen der Scliaale , aus
Kreide von England. Mit sehr kleiner Öffnung des
Schnabels. Wenn die Abbildung der Enc yc lop . T. 240.
f. I. a. b. nicht mit einer Auskehlung versehen wäre, so
Würde sie seine Gestalt ziemlich richtig darstellen.
<T) annulatus. In der Form dem c ommuni s sehr ähnlich,
nur regelmäfsig in die Queere gestreift. Kömmt besonders
im H i 1 d e 8h e i m i s c h en vor.
e ) p l a n i t i a t u s , mit ganz platter fast gar nicht gewölbter
untern Hälfte
Diese Spielarten gehen sämmtlich in einander
über, und nähern sich sogar in ihren mannigfaltigen
Formen auch einigen der nachfolgenden Arten, und
in Hinsicht ihres Vorkommens in verschiedenen
Gebirgsformationen findet das Nämliche statt, was
so eben am Schlüsse der vorigen Abtheilung erwähnt
worden ist. Einige seiner Abänderungen stimmen
vö llig mit A n o m i a v i t r e a Linn. der gegenwärtigen
Schöpfung täberein.
45. Terebratulit. elongatus.
Aus Übergangskalkstein vom Wi n t e r b e r g e bey
Grund am Har z und aus Höhlenkalkstein der Gegend von
G lücksbrunnen und Li ebe ns t e i n . (><> Ex.)
Zeichnet sich in ausgewachsenen Exemplaren
durch seine schmale längliche Gestalt, und dadurch
aus , dafs die B.undung am untern Muschelrande
plötzlich abfällt, und w ie abgestumpft erscheint.
In jüngern Exemplaren deren eine gröfse Menge aus
dem Höhlenkalkstein vorhanden sind , ist er noch
viel breiter. Ausgewachsen erreicht er die Länge
eines Zolls. Der Rücken ist sehr g ew ö lb t, und der
Schnabel übergebogen. Die untere Hälfte ungleich
wenige r g ew ö lb t , und nach dem Muschelrande zu,
flach.
46. Terebratulit. sufflatus.
Aus Höhlenkalkstein der Gegend von Gl ü c k s b r u n nen,
und in Hornstein von Araberg. (6 Ex.)
Von rundlicher Form, mit sehr stark gewölbten
bauchigen Muschelhälften, der Schnabel stark übergebogen.
Der Muschelrand durch mehrere etwas