Weise, WiebeyT i e s c h ü t z ohnweit Har tmanns*
dorf, zum Vorschein, und auf dieser ganzen Strecke
.geben die darinn befindlichen Gypsbrüche über seine
Beschaffenheit hinreichenden Aufschlufs. Mehrere in
meiner Nähe befindlichen Einsenkungen und Erdfälle
zeigen schon auf dem Wege dahin, dafs man sich im Gebiet
«; des altern sogenannten Schlottengypses und des
altern Kalksteins befindet, welcher letzterer bey Ha r t mannsdo
r f und auf dem Rücken des P o l i t z e r
Höhenzugs wie gewöhnlich von aufgelagertem b u n t
e n Sands t e in bedeckt wird. Über die sämmtli-
chen Flötzschichten verbreitet sich nunmehr ein auf-
geschwemmter, meilenweit ausgedehnter, zuweilen
etwas sandiger L e hmb o d e n , der dem dortigen
Landmaüne, bey gehöriger Bearbeitung, einen reichlichen
Ertrag zu liefern sfcheint.
Nach dieser gedrängten Übersicht der Köstritzer
Gegend im Allgemeinen und der Reihefolge und Auflagerung
der dortigen Flötzgebirge will ich mich
nunmehr hauptsächlich auf die nähere Beschreibung
des hier befindlichen a l t e r n Ka l k s t e i n s und
Gyp s es , und auf die Angaben der Verhältnisse beschränken,
unter welchen sich in diesen beyderr
Flötzgebirgsarten die ziemlich häufig vorkommenden
L a n d t h i e r k n o c h e n auffinden,
Die Abänderungen des altern Kalksteins haben
bekanntlich von den Bergleuten sehr verschiedene ;
Benennungen erhalten, unter welchen hauptsächlich
der Name Ze chs t e i n auch von melirern mineralogischen
Schriftstellern beybehalten worden ist. In
der köstritzer Gegend nach P ol i tz zu scheint sich
besonders die Art des Zechsteins vorzufinden, welche
sich in Höhlenkalkstein yerläuft, daher man auch in den
Obern, zunächst unter dem b u n t e n San d s t e i ne
befindlichen Steinbrüchen sehr beträchtliche, oh über
12 Fufs mächtige Gangklüfte und Weitungen antrift't,
deren Seitenwände mit Kalksinter überzogen, und
von welchem die kleinern Klüfte oft ganz damit angefüllt
sind. Sein Streichen findet Stunde 2 — 3., so
wie sein Fallen nordöstlich statt. Er ist im Ganzen
sehr vielfältig zerklüftet, und seine Schichtung etwas
unregelmälsig, bald einige Fufs mächtig, bald weit
schmälerund mit schwachen, zuweilen etwas sandigen
Thonmergelschichten abwechselnd. Am Fufsa
der Anhöhen, wo sich dieser Kalkstein mehr dem
Zechstein nähert, kommt in dem nächsten Steinbruche
bey.Pöl i tz ziemlich in der Mitte desselben der
S c h a umk a l k nesterweise, wiebeyRubi t z auf der
andern Seite der Elster nach Gera zu, jedoch nur in
kleinen Parthieen, und nicht in so beträchtlichen
Massen vor. In der Nähe von Gera erscheint er
schon ganz als Gr y p hi t enkal k und liefert bekanntlich
schöne Exemplare des Gr y p h i t e s a cu l e a t u s
und c ymb i um, Aufserdem finden sich noch undeutliche
Spuren von andern Versteinerungen, w e lche
zum Theil zum Mytul i t . c e r a t o pha gu s
und Ter e br at . zu gehören scheinen. In dem Politzer
Kalkstein sind mir gar keine Muschelversteinerungen
zu Gesichte gekommen. Am letztem Orte ist
hauptsächlich der obere Steinbruch in der Mitte des
Abhangs dieser Anhöhen lehrreich. Hier sind m eh-
tige Gangklüfte und Weitungen durchgängig mit
dem aufgeschwemmten Lehmboden angefüllt, der,
wie bereits angeführt worden ist, die ganze Gegend
in weiter Erstreckung bedeckt. Beträchtliche rKalk-
sintermassen kommen an mehrern Punkten zum Vor