Uebersfcht der vorhandenen Gammarrholithen zu ve r schaffen
*). Hauptsächlich wünschenswerth würden
nähere Aufklärungen über den sogenannten L on g i-
m a n u s und über die S q u i l l e n a r t e n seyn,
welche sich bisher lediglich in den Sohlenhofer,
Pappenheimer und Eichstädter Schiefern aufgefunden
haben, w e il vollständige und'gut erhaltene
Exemplare nur höchst selten zum Vorschein k om men
müssen. Mir ist es wenigstens , ohngeachtet
ich zehn hierher gehörige Exemplare b esitze , nicht
geglückt, dergleichen zu Gesichte zu bekommen,
oder für meine Sammlung zu erlangen , daher sich
auch hierüber keine nähere Bestimmung bey fügen läfst.
Nur so viel ergibt sich aus den vorliegenden Exemplaren,
dafs der angebliche Longimanus, w en n er
gleich einige Aehnliclikeit ze ig t, auf keine Weise
zum C a n c e r l o n g im a n u s , und noch viel w en iger
zum C a n c e r m a n t i s gehört, w o fü r er gleichfalls
ausgegeben worden is t, und dafs er allerdings
ein eigenthümliches, nicht mehr vorhandenes'Geschöpf
der U rw e lt auszumachen scheint , das, einer
w e ite r unten geäufserten Vermuthung zu Folge, v ie lleicht
mit dem C a n c. t i p u l a r i u s zu ein und der
nämlichen Art . zu rechnen seyn möchte. Die Abbildungen
im Kn o rr , T a b . XIII. a. T- XIV. Fig. s .T .
XV. Fig. F. T . XVI. Fig. 1. 2. scheinen sämmtlich zum
sogenannten Longimanus zu gehören, sind aber, so
w ie die Taschenkrebse T . XVI. a., nur sehr unvoll*
) Ganz vorzüglich reich an verst. Krebsarten war be-
■ kanntlich die Espersche und Schrebersche
Sammlung, daher gar sehr zu wünschen wäre, dafs
die darin befindlichen Arten näher bekannt gemacht
und beschrieben würden.
ständig. Einstweilen ist e r , bis zu weiterer Aufklärung,
in der Petrefactenkunde S. 38* Nr. 9.
mit der besondernBenennung L o n g im a n a t u s bezeichnet
worden. Unter den Squillen ähnlichen
Krebsarten möchten zw e y verschiedene Arten Vorkommen
, die sich, in Ermangelung hinreichend
deutlicher Exemplare, aber ebenfalls noch nicht näher
bestimmen lassen.
Unter den f o s s i l e n K r e b s a r t e n sind die,
in den verhärteten, zumTheil kalkartigen Sandschichten
an der Küste Tranquebar befindlichen, kugelförmigen
Taschenkrebse am bekanntesten. Noch täglich
werden diese Schichten vom dasigen Meere
abgesetzt, und da diese Krabben die dortigen Küsten
sehr zahlreich besuchen, so werden sie auch häufig
mit Sand bedeckt und verschüttet. Alsdann sind sie
oft mehr oder wenige r c a lc in ir t, und zuweilen
wirk lich in der Versteinerung begriffen. Anfänglich
schienen sie mir von den gegenwärtigen Arten
abwe ichend, aber bey näherer Prüfung mehrerer
inzwischen erhaltenen Exemplare zeigte sich, dafs
die etwas veränderte Form blofs von zufälligen Umständen
herrührte, und dafs sie daher d en , unter
jener Voraussetzung in der Petrefactenkunde S. 3^-
ertheillen Namen B r a c h y u r i t e s m a e n a d i u s
nicht länger behalten können. Die eine Art derselben
gehört offenbar zum
1) C a n c e r B r a c h y u r u s c r a n i o l a r i s Linn.
Canc. thorace laevi, integerrimo, ovato, gla-
berrimo, manibus ancipitibus laevibus. L i n n . S y s t .
Hat. II. 104.1. l g . F a b r i c . S p e c , I n s e c t . T. 1. p.
4 9 7» 7* He r b s t . P . 1. S. 90. T . II. Fig. i 7*