*3) Knochen von der ersten und Mittelzehe des
■ Uhus (Strix bubo).
*4 ) Bruchstück des Unterschenkelbeins einer andern
Eulenart. '
15) Mehrere zum Theil verhältnifsmäfsig grofse
Knochen von F r ö s c h e n .
_ Aucl1 diese Knochen der sämmtlichen kleinern
Thierarten verrathen gröfstentheils ein hohes Alte r,
w en n sie gleich, &uf die bereits angeführte Weise,
eben so w ie die übrigen, von sehr verschiedenen
Graden der Verkalkung Vorkommen,
Wir finden a lso , nach allen, hier und in meiner
Petrefactenkunde bey der Beschreibung der Gegend
von Köstritz angeführten Thatsachen , ganz offenbar
M e n s c h e n k n o c h e n mit u r w e 1 11 i c h e n
und n e u e r n T h i e r k n o c h e n der gegenwärtigen
Schöpfung, ganz unter gleichen Verhältnissen,
in den Lehmausfüllungen des dortigen Gypsjagers
regellos durch einander g ew o r fen , und fest vom
Lehm umschlossen, und darin emgebacken»
Es ist unläugbar, dafs sich die Menschenknochen
sogar noch acht Fufs unter der achtzehn Fufs
tiefen Lagerstätte der Nashornknochen im Winter-
sehen Gypsbrucbe vorfanden.
Sie sind eben so, wie-die übrigen Thierknochen,
bald mehr oder wenige r verkalkt und verändert,
und man hat im Gebiete der aufgeschwemmten G e ^
birge,, in, der Nähe der Lagerstätte urweltiicher gro-
fser Landthierarten auch an andern Orten mehrmals
M e n s c h e n k n o c h e n und G e r i p p e gefunden,
Welche bisher nicht sonderlich beachtet wurden, daher
auch B . u d o l p h i in seiner so vorzüglichen
P h y s i o l o g i e S. 68- anführt, dafs mich dieser Umstand
hauptsächlich zu meinen, in der Petref. Kunde
enthaltenen Aeufserungen veranlafst haben möchte.
Alles diefs zusammen genommen bringt allerdings
beym ersten Anblick die Wahrscheinlichkeit zu
W e g e , dafs hier die übrigen Thierarten mit dem
Menschen zugleich untergegangen seyn könnten, und
dafs folglich der Mensch in jener E p o ch e , w o die
grofsen Landthiere von südlicher Gestaltung zu
Grunde g in g en , schon vorhanden gewesen^ sey.
Diese. Vermuthung wu rde daher auch von mir m der
Petrefactenkunde angeführt, jedoch ausdrücklich erwähnt,
dafs sie lediglich von den fortgesetzten Nachgrabungen
und Untersuchungen weitere Bestätigung
erwarte.
Eine nähere Prüfung der örtlichen Beschaffenheit
der geognostischen Verhältnisse, unter w e lch en
gewöhnlich urweltliche Thierarten auch in andern
Gegenden Vorkommen, der übrigen abweichenden
oder gleichmäfsigen Umstände, und zuletzt die nähere
Bestimmung der neuern Thierarten, welche bey
Köstritz gemeinschaftlich mit jenen ausgegraben w u r d
en , berechtigt aber allerdings zu mehrern erheblichen
Zwe ife ln.
An keinem andern Orte , so viel bis jetzt bekannt
geworden ist, haben sich solche neuere Thierüberreste
mit ältern und noch weniger mit Men-
schenknoclien vermischt gefunden, und da, w o blofs
neuere Thierarten, w ie , nach Cuvier’s Untersuchung,
an den Küsten dès Mittelmeers Vorkommen, sind
gar keine gröfsern Landthiere der U rw e lt in der
dortigen neuern Knochenbreccie oder Nagelfluhe
aufgefunden worden.