3. Bos urus priscus.
Ein vollständiges über 2 Fufs langes, und die untere
Hälfte eines noch dickem A u ero e h s en h orns , nebst
einem Theil des Schädels, aus den Lehm - und Tuffsteinlagern
bey D ö l l s t ä d t und F a h n e rn im Gothaischen.
(3 Exempl.)
Stimmt mit der Abbildung in dem E s s a i g e o l o g , v.
Fa uj . T, X F lI , No. 2 . ganz überein, die von einem Origiginal
im Pariser Museum genommen ist.
Weit seltener sind die Überreste des Bos Ce sar
i s , der sich gleichfalls in dem Pariser Museum befindet
, und sich durch eine besondere Erhöhung auf
dem Scheitel des Schädels, zwischen den Hörnern,
durch eine breite Stirn, und durch längere ganz seitwärts
aber gerade aus, und mehr aufwärts gerichtete
Hörner auszeichnet. T. XVII. No. 1,
Beyde Arten kommen im Ganzen seltener als die
Elephanten und Mammuthsknochen, aber wie es
scheint, von gleicher Beschaffenheit, in Europa und
Amerika vor.
Ob die in S i b é r i en ausgegrabenen aufserordent-
lich grofsen Hörner dieser Art dem B o s a r n i angehören
, oder ebenfalls eine eigenthümliche Art der
Vorwelt ausmachen, wird sich hoffentlich in der
Folge aufklären.
4. Cervus Elaphus primordialis.
Bruchstücke von beträchtlicher Gröfse, sehr starker
H i r s c h g e w e ih e , mit den Stirnknochen, democh ansitzenden
Krone, und einigen Sprossen, nebst einzelnen
Sprossen, Kinnbacken-Stücken nebst Zähnen, und Röhrenknochen,
aus den Kalktuffbrüchen bey G r â f e n to n n a ,
aus der Geg. von W e im a r , P ö l i t z und von Aa ch en .
( 18 Ex.)
Die dem Edelhirsch sehr ähnliche Hirschart der
Vor weit zeichnet sich hauptsächlich durch die Stärke
der Geweihe und Länge der Sprossen aus, verdient
aber eine noch nähere Prüfung, um ihre Verschiedenheiten
vom Edelhirsch hinreichend zu erweisen.
Höchst wahrscheinlich gehören einige in der
Sammlung befindliche Knochen und Zähne Ant i l o p
ena r t e n an. Sie finden sich gleichfalls in den
Tuftsteinlagern zu B u r g t o n n a , jedoch nur sehr
gelten und erfordern noch nähere Vergleichungen, um
hierüher mit Sicherheit entscheiden zu können.
5, Equus adamiticus.
Ein Kinnbacken nebst mehrern fossilen P fe rd e z ä h n e n
»us den Tuftsteinlagern bey T on n a und T e n n i t ä d t und
von P ö l i t z bey K ö s t r i t z . (8 Exempl.)
Sie sind den gewöhnlichen Pferdezähnen sehr
ähnlich, scheinen aber nach C u v i e r s Untersuchung,
dennoch einer abweichenden Art der Vorwelt angehört
zu haben, und mehrere darunter zeichnen sich
besonders durch ihre ungewöhnliche Gröfse aus,
6. Sus proavitus.
Mehrere fossile Waffenzähne des w i ld e n S ch w e in »
»us Lehmlagern bey Bal l s tä dt im Gothaischen, wo
»ich auch Elephanten- und Nashornsknochen fanden,
(9 Exempl)
Die Zähne, welche sich in mehrern Gegenden
unter gleichen Umständen finden, scheinen ganz besonders
eine nähere Vergleichung zu erfordern, weil
sie zum Theil mit den gegenwärtigen Zähnen unserer
Schweinarten völlig übereinstimmen möchten,
zum Theil aber auch abweichende Exemplare aufgefunden
werden, die entweder der Vorwelt, oder an-,
detn Welttheilen angehören,