7.' Ursus spelaeus.
Ein vorzüglich, schön erhaltenes Sch äd el s t ü ck mit
vollständiger obern Ki n n l a d e und darinn befindlichen
Bachen- und Fangzähnen auf beyden Seiten» von ganz
ausgezeichneter Gröfse.
Aufserdem mehrere aber sehr instrücktive Knochenstüche
dieser Bärenart, theils einzelne Kinnbacken, Stücken des
Rückgrats, Rippen, Röhren, und Gelenkköpfe, nebst einer
Menge einzelner Zähne, aus den Höhlen zu L i e b e n s t e i n ,
S c h a r z f e l d und Gai lenr euth. (39 Eempl.)
, g. Ursus arctoideus.
Einsehr schöner ganz vollständiger Schädel, dessen obere
Kinnlade zwar die Backenzähne behalten, aber die Fangzähne
verlohren hat. (1 Exempl.)
Er gehört offenbar einer ganz andern Bärenart mit
einem weit platt gedrücktem Schädel, und einer weit
spitzgern Schnauze an, und zeichnet sich hierdurch
hinreichend von dem vorhergehenden aus.* Aus den
Ga i l e n r e u th er Höhlen.
9. Mehrere, grofse Stücke der Gebirgsart, von Gai len-
reuth mit eingewachsenen Bären- und andern Ra ub t
h i e r k n o c h e n und Zähnen. (38. Ezempl.)
Aufserdem sind aber auch noch eine Menge Knochen
und Zähne kleinerer, wahrscheinlich zum
Katzen- Hunde- und Wolfsgeschlechte gehörigen
Knochen und Zähne vorhanden, welche sämmtlich
erst nach einer sorgfältigen Prüfung näher bestimmt
werden können. Hierunter gehören die nachfolgenden:
a. Zwey Ki nnba ck e n f ra gmen t s mit erhaltenen
B a c k e nz ä hn e n, wahrscheinlich zum L e o di l uv i a -
nus, der sich dem F ag ua r zu nähern scheint. Eben so
möchten einige sehr sehön und vollständig erhaltene Schenk
el - und Röhr enknochen gleichfalls dieser Löwenart
angehören.
t . Zwey, K i n n b a c k e n f r a gme n t e mit Backen- und
■ etwas beschädigten F a n g z ä h n e n , welche vermuthlich
von einer T i g e r a r t herriiliren, aus den Kalkbrüchen von
P ö l i t z ohnweit K ö s t r i z ,
c. Der gröfste Theil eines Kinnbacken mit erhaltenen
Zähnen, welche die meiste Aehnlicbkeit mit der Hyäne
zeigen, vielleicht aber auch einer dem Cani s crocuta
ähnlichen Thierart angehören.
In O c k e n s Z o o l o g i e , I I . Abtheilung pag. 10 2 2—-
1024. sind die Unterschiede dieser beyden Thierarten näher
angegeben.
10. Eine Menge kleiner i theils eingewachsenen, theils
freyen , fast durchgängig sehr schön erhaltener Knochen, und
beträchtlichen Stücke solcher noch zusammenhängender Gerippe
von kleinern Thierarten / welche zum Geschlecht der Spitz-
Mäuse und -Ma ul wür f e gehört zu haben scheinen»
und gleichfals eine sorgfältige nähere Prüfung erfordern , da
sie einen sehr abweichenden Knochenbau von den gegenwärtigen
Alten zeigen. Aus dem in mehrerer Hinsicht so merkwürdigen
Ka l k t u f f l ä g e r bey Mei f sen, (36 Exempl.)
Alle bisher angeführten Thierüberreste waren blos
Ea l z i n i r t, und fanden sich auf Lagerssätten, welche
zu den jüngsten Formationen, und gröstentheils zu
den aufgeschwemmten Gebirgsarten gehören. Die
nachfolgenden sind aber dem .Muschelflötzkalk und
a l t e rn 1^ alks t ei uf o r m a 1 1 o n e u angehörig, und
sämmtlich v e r s t e i n e r t .
Da es völlig unmöglich ist, die richtige Bestimmung
derselben, ohne Vergleichung mit den Skeletten
der noch vorhandenen Thierarten, zu bewirken, und
offenbar nur solche günstige Umstände hierzu beförderlich
seyn können wie sie z. B. Cü*v ie r zu Gebote
stehen,*) so mufs ich mich damit begnügen, sie hier
* ) N u r alsdenn läfst sich so bestimmt behaupten w ie C u-
v i e r pag. 65 anführt; „ la moindre facette dos, la