u n g a r i s ch e n Höhl en, verschiedene gröfsere
und kleinere Hyänenar t e n, T i g e r - und L öwe n k
n o c h e n aus ungarischen Höhlen, ingleichen aus
der S c ha r z f e l de r und Al t ens t ei n er Höhle, in
welcher letzterer zugleich wieder ganz von der Hyäne
verschiedene, und andere Vorkommen, deren Zähne
mit dem Jagua r des südlichen Amerika am meisten
übereinstimmen. Einige Höhlen liefern fast lauter
zu diesen gröfsern Katzenarten gehörige Knochen.
Die bey O s t e r ode entdeckten Knochen scheinen zum
Theil nach Bl umenba ch L öwe n , und H y ä n e n ,
welche dem cani s c r o cu t a am nächsten kommen,
anzugehören. Fernerinden Gayl e nr eu t h er Höhlen
mehrere Wo l f s arten den gegenwärtigen höchst
ähnlich, jedoch im Ganzen noch mehr dem Hunde
verwandt. Dergleichen Fragmente finden sich aber
auch zugleich, mit Mammuthsknochen von Jäger
und Fo r t i s beschrieben, bey K a n n s t a d t und
Romagnan o , daher ihre abweichende Beschaffenheit
von den gegenwärtigen Arten um so wahrscheinlicher
wird. Aufserdem kommen in den
Gaylenreuther Höhlen aber auch noch Knochen von
Füchs e n die den Chakal gleichen, Schaf e , und
Marder a r t en vor, welche dem e u r o p ä i s c h e n
sowohl, als dem c as p s c h e n S t i nk t h i e r e ähnlich
sind. Die Meinung von Ro s e nmü l l e r , dafs die
letztem weit jünger als die übrigen wären, hat sich
nach Cuviers Ansicht, eben so wenig, als das Vor-
handenseyn von Me n s c h e n k n o c h e n in den
dortigen Höhlen bestätigt.
Nach seinen Untersuchungen pag. 66 haben sich
bis jetzt im Ganzen die fossilen Überreste von 78
v i e r fü f s i g e n T h i e r a r t e n mit Einschlufs der
Amphibien aufgefunden, Hierunter sind 49 ganz Unbekannte
befindlich; 16 bis 18 welche Ähnlichkeit
mit den gegenwärtigen zeigen, und 11 bis 12 die
völlig mit den letztem übereinzustimmen scheinen.
Offenbar sind die hierunter begriffenen 15 Arten
grofser vierfüfsiger und e y e r l e g e n d e n Amphi b
i e n weit früher vorhanden gewesen, als die lebendig
gebährenden M ammal i en, daher sie auch in
weit altern Gebirgsschichten Vorkommen. Lamant
i ns und Se ehun de finden sich erst im grobkörn,
neuern Muschelkalk, über der IGreide, und die Lan d t
h i e r e kommen erst im Gebiet der Süfswasserfor-
mationen, und der vom Meere aufgeschwemmten
jüngsten Anschwemmungen vor. Man hat folglich
alle Ursache zu vermuthen, dafs die angegebenen Land-
thiere, vor dem letzten Rückzuge des Meeres, noch
nicht vorhanden waren , und dafs ihre Erscheinung
zuerst in der Epoche, zwischen jenem Rückzuge, und
der letztem grofsen Überschwemmung statt gefunden
hat, ''welche mit unserer Zeitrechnung von 5 —
6000 Jahren ziemlich übereinstimmen möchte. • Unter
den Landthieren sind die ältesten wieder das Paleo-
therium und A n o p l o t h e r i u m. Später kömmt erst
E l e p h a n t , Rh ino c e r o s , Mammu th , Hippop
o t a m u s u. s. w . vor. Alle Thierreste, welche sich
zugleich mit diesen letztem Arten finden, sind entweder
unbekannte oder wenigstens höchst zwe i f e l haf
te. Diejenigen welche mit den gegenwärtigen
übereinzustimmen scheinen, finden sich nur in den
jüngsten Anschwemmungen auf den Boden der Sümpfe
und vormaligen Landseen, und an den Ufern der
Flüsse, so wie zuweilen io den Spalten und Höhlen
einiger Felsen, und in der Dammerde selbst.