gar nicht vorhanden sind. Häufig erhalten sie, wie
z.B. Trilobitr. cornigerus, ein ganz verschiedenes Ansehen,
wenn wir sie mit vollständiger Schale besitzen,
und natürlich können wir den wahren Habitus
des Thiers nur alsdann hinlänglich beurtheilen.
Ueberhaupt möchte es, bey den vielen vorhandenen
Systemen und Nomenclaturen, zur Erleichterung des
Gedächtnisses, und zum ungestörten Fortschreiten
in der Wissenschaft selbst, fast zum nothwendigen
Erfordernifs werden, jene Systeme nach und nach
wieder zu vereinfachen, und die vorhandenen Benennungen
so wenig als möglich zu vermehren und zu
verändern.
In demTableau des genr es et des especes
del a f ami l l e d e sTr i l o b i t e s S .6 hatBrongniart
zuerst eine Uebersicht seiner systematischen Einthei-
lung gegeben, und diejenigen Arten, die er nur aus
Abbildungen kennt, und daher noch nicht als hinreichend
bestimmt ansieht, besonders bezeichnet.
I. G e s c h l e c h t .
Calymene. Der Körper kann sich halbkugelförmig
zusammenziehen, das Kopfstück oder
der Thorax (Bouclier) zeigt mehrere
Erhöhungen und Falten und darunter
besonders zwey augenförmige, netzartig
gestreifte Erhöhungen. Der Leib mit
ganzem, ungetheiften Rand, zwölf- bis
vierzehnmal g egl ieder t? keinen verlängerten
Schwanz *),
O b das Vermögen, sich zusammen zu krümmen, als
characteristisch.es Kennzeichen des Geschlechts angegeben
werden kann, mufs ich b e zw e ife ln , w e il eich
" * ■ v-. " \ r v
A r t e n .
j. Calym. Blumenbachii.
2. — Tristani.
3. —■ variolata.
4. — macrophthalma.
II. Geschl echt .
Asaphus. Breiter und mehr gedrückter Körper, die
Mitte des Rückens sehr erhaben und hervorspringend,
und die Seitenstücke zwey*
mal so breit, als das Mifetelrückenstiick.
Die Seitenbogen mit einer darüber gehenden
Haut verbunden. Das Kopfstück
halbcirkeiförmig, mit zwey netzförmig
gestreiften augenförmigen Erhöhungen.
Der Leib acht - bis zehnmal gegliedert.
bey zahlreichen Suiten von Trilobiten ergiebt, dafs
mehrere Geschlechter und Arten diese Eigenschaft haben
möchten, wie diefs z.B. gleichfalls beym Asaphus
der Fall ist. Eben so scheint mir der Ausdruck gegliedert
blofs auf die Schilder der Schale und nicht
auf die darunter liegende Fleisch- oder Hautmasse des
Thiers anwendbar, und bey meinen Exemplaren läfst
sich auch keine netzförmige Beschaffenheit der angeblichen
Augen bemerken, welche nur mit kleinen
Knöpfchen besetzt oder gekörnt erscheinen, was bey
einigen Arten fast auf der ganzen Oberfläche der Schale
des Thiers Statt findet. Indessen kann hierüber blofs
eine völlig gute Erhaltung der Exemplare entscheiden,
wie Brongniart selbst an führt. Diese Bemerkungen
sind durchgängig auch bey den folgenden Geschlechtern
anwendbar, und es ist nur noch hinzuzufügen,
dafs die angegebene Zahl der Gliederung nach Mafs-
s gäbe des Alters und der Gröfse de's Thiers zu wechseln
scheint und daher kein sicheres Kennzeichen 4b-
giebt.