unbekannten Formen, und sollen sie in die vorhandenen
Systeme aufgenommen werden, so ist man in
Verlegenheit, welche schickliche Stelle angewiesen
werden kann, wenn man sie nicht gar zu gewaltsam
einschieben will. Sind die systematischen Kennzeichen
des condhyliologischen Systems insbesondere
aber sogar von den Bewohnern dieser schönen Ge-
häufse hergenommen, welches bey der Haupteinthei-
lung stets eine sehr richtige Ansicht bleibt, so häufen
sich die Schwierigkeiten natürlich noch mehr, und
die Unvollkommenheiten, welche von dem Petre-
faktensystem, der Natur der Sache nach, vielleicht
mit noch wenigerm Erfolg als bey den übrigen Natur-
srstemen zu entfernen seyn möchten, werden noch
vermehrt. Es scheint daher am rathsamsten zu bleiben
, das Linn. System sowohl im Allgemeinen, als
besonders auch bey den Conchylien, vor der Hand
bey der systematischen Anordnung der Versteinerungen
, so wie die einmal angenommenen Benennungen
mehrerer im Linn. System nicht begriffenen Arten,
in so fern sie nicht gar zu unbestimmt und fehlerhaft
sind, beyzubehalten, und das bisherige W a 1 c h i sch-
S c h r ö t e r sc he System, mit einigen nothwendi-
geh Abänderungen und brauchbaren Einschaltungen
aus den neuern Systemen, ferner anzuwenden.
Bey der Beschreibung und Bestimmung der ver-
versteinerten Muschelarten wird es übrigens immer
sehr zweckmäfsig bleiben, wenn man die Ähnlichkeiten
mit noch vorhandenen Muschelarten, und wenigstens
die Geschlechter anführt, zu welchen sie noch
am ersten nach den neuern Systemen gehören möchten.
Zum Behuf der geognostischen Untersuchungen,
und der Bezeichnung eigenthümlicher Arten, soweit
als diefs das Vorkommen der Versteinerungen verstat-
tet, wird diefs auch sicher ausreichend seyn. Da
ein System überhaupt nur subjectiv, zur Erleichterung
des Gedächtnisses und des Überblicks erforderlich,
und eigentlich in der Natur selbst nur in so
fern begründet ist, als hier alles Nothwendige und
Mögliche, nach ewig unveränderlichen Gesetzen der
in Wechselwirkung stehenden Kräfte, vom einfachsten
Atom und Keim an, bis zum vollendetsten Organismus
entwickelt und gestaltet wird, ohne auf die
Ansicht des Menschen bey seinen Classificationen
Rücksicht zu nehmen : so möchte es bey den geognostischen
Untersuchungen endlich hauptsächlich
darauf ankommen, diese Forschungen so viel als
möglich in allen Weltgegenden zu erleichtern und zu
beschleunigen. Aus dieser Ursache dürfte daher das
allgemein bekanntere einfachere System, vor den
neuern in zoologischer Hinsicht zwar weit richtigem,
aber auch weit zusammengesetzteren Systemen, welche
erst ein anhaltendes mühsames Studium erfodern,
offenbar den Vorzug verdienen.
Der Bergmann und Mineraloge hat selten Gelegenheit
, seine Zeit auf die zuletzt angeführten mühsamen
Studien der übrigen Zweige der Naturgeschichte
zu verwenden, aber in Hinsicht der Versteinerungen
kommt ihm alles darauf an, die,einzelnen Arten
bestimmt, und ihre Lagerstätten gehörig angeführt
zu finden; weil er sich nur dadurch hinreichend überzeugen
kann, ob die Angaben, dafs ihre Arten gewissen
Formationen eigenthümlich sind, wirklich Bestätigung
finden. Sollte sich das letztere immer mehr
begründen, so würden wir alsdenn über das relative
Alter und die mancherley Verhältnisse mehrerer Flötz*
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