M a r t i n i ’ s sogenannte q u e r g e s t r e i f t e D o se.
Mar t . C o n cl i . Pars V II. T . 63. F. 605. Es ist
sehr schön in der E n c y c l o p . T . 311. F. 9. abgebil*
det, daher sich auch hier eine nochmalige vollstän«
dige Abbildung und ausführliche Beschreibung überflüssig
macht, und die T . XIV. F. 1. entworfenen
Umrisse werden hinreiche'ü, um sich eine deutliche
Vorstellungseiner Gestalt zu verschaffen.
B r u g i e r e hat ihn in dem angeführten Werke
zum Gen. A r e a gerechnet. Allerdings hat seine
Form sehr vie l Aehnlichkeit mit einigen Gliedern
dieser Muschelfamilie, und vielleicht mufs er w irk lich
hierzu gerechnet w e rd en , wenn sich unter günstigen
Umständen solche Exemplare auffinden sollten,
die durch die Beschaffenheit ihres Muschelschlosses
diese Vermuthung hinreichend bestätigen. A u f
der andern Seite macht es aber auch die Hohlkehle in
der Mitte der untern Muschelhälfte und die flach
'hervorstehende Erhöhung auf dem Rücken der Ober-
schaale, so w ie die Gestalt des übergebogenen Schnabels
derselben, wied er sehr wahrscheinlich, dafs er
zu den A n om i t e n gehört, da die Theilung der Muschelhälften
durch Rinnen und entgegengesetzte Erhöhungen
auf der Rückenseite eine so characte-
ristische und allgemeine Erscheinung bey dieser Familie
ist. Die beträchtliche Breite der geradlinigen
Seite des Muschelschlosses, welche bey ausgewachsenen
Exemplaren gegen dritthalb Zoll beträgt, und
die concentrische gekörnte Querstreifung beider Mm
schelhälften mit gesäumtem, wulstförmigen Muschelrande
scheint hauptsächlich veranlafst zu haben, dafs
man sie zum Geschlecht Area gerechnet hat. Vollständige
Exemplare mit beiden Hälften kommen äufserst
selten zum Vorschein, da zumal die Festigkeit
des Muttergesteins eine unbeschädigte Ablösung und
Herausschlagung nur in sehr wen igen Fällen begünstigt.
Eben so selten, als der vorhergehende, und
gleichfalls in der Petrefactenkunde noch nicht beschrieben,
ist
A n om i t e s a n oma l u s .
T . XIV, F. 2. a. von oben, b. von unten, c. von
v o rn e , und d. von hinten dargestellt. Er soll angeblich
im Uebergangskalkstein der Gegend von
C h r i s t i a n i a in N o r w e g e n Vorkommen, doch
scheint mir seine Lagerstätte nicht ganz richtig angegeben
zu seyn, w en n es gleich keinem Z w e ife l
unterworfen seyn möchte, dafs er w irk lich der be-
zeichneten Formation angehört.
Da die beygefügte Zeibhnung dieses höchst sonderbaren
Anomiten, der von allen bekannten Arten
ab weicht , eine umständliche Beschreibung überflüssig
maöht, »so w ill ich nur noch bemerken, dafs er
durchgängig auf beiden Muschelhälften mit feinen
Längenstrichen versehen ist, die an den wulstförmigen
Säumen des Muschelrandes etwas tiefer eingeschnitten
erscheinen. Schade ist e s , dafs das vo rliegende
Exemplar an der vordem Seite nicht ganz
vom Gestein entblöfst, und d aß “ dadurch die wahre
Gestalt derselben nicht hinreichend zum Vorschein
kömmt. Wir können aus dieser Ursache auch nur
erst alsdann seinen eigentlichen Habitus hinreichend
kennen le rnen, w en n sich noch mehrere vollständige
Exemplare auffinden, und nur unter solchen
günstigen Umständen w ird sich auch erst mitSicher-
V. Sehloth, Nacktr. z.Pettef. K. E