Sie scheinen daher -wi rkl ich f o s s i l , und, nach
der sorgfältigen Erwägung aller beobachteten und
angegebenen Umstände, g l e i c h z e i t i g mi t den
übr i g e n T h i e r k n o c h e n in der E p o c h e der
a u f g e s c hwemmt e n S c h i c h t e n b i l d u n g von
den F l u t hen h i e r h e r g e fü h r t zu seyn.
Wenn sich diese Erscheinung bey der weitern
Untersuchung der Köstritzer Gegend durch die bereits
angeordneten Nachgrabungen und die eingeleitete
Aufsicht über die Arbeiter in den Kalk - und
Gypsbrüchen, wie zu erwarten ist, immer mehr bestätigen
sollte; so möchte es alsdenn keinem Zweifel
mehr unterworfen seyn, dafs auch die im Kalktuff
aufgefundenen Men6chenres.te von dieser Zeitperiode
der Urwelt herrühren , und dafs folglich d e r
Mens-ch be y der B i l d u n g der aufge-^
s c hwemmt e n Ge b i r g e , der j üng s t en g r o -
fsen E rd r e v o lu t i o n , bey we l c h e r z u g l e i c h
ein vorhe r unb e k annt es n ö r d l i c h e s C l i -
ma e ing e t r e t e n w a r , s c h o n v o r h a n d e n
seyn muf st e, Dafs diese letzte Epoche der grofsen
Überschwemmung durch Landgewässer, wobey eine
Menge Thierarten zu Grunde giengen, welche blos
in den aufgeschwemmten Gebirgen und in keiner der
altern Gebirgsschichten anzutreft'en sind, mit unserer
Zeitrechnung ziemlich übereinstimmen möchte, hat'
auch schon C u v i e r in seinen Re c h e r c h e s etc,
Tom, I, pag. 66. bemerkt. Die unter allen Völkern
aufbewahrte Überlieferung einer solchen Überschwemmung
scheint daher durch die vorliegenden
lehrreichen Doeumeute von neuem bestätigt zu "wer*
den.
Aus den Gypsbrüchen bey Köstritz sind bis jetzt
folgende Knochenüberreste, welche sich fast sämtlich
in meinen Händen befinden , bekannt geworden
:
1) Vom Menschen. Ein vollständig erhaltenes
Stirnbein bis zur Hälfte der Augenhöhlen, Die obern
M a x i 11 e n mit gröfstentheils erhaltenen Zähnen.
Die linke Seite eines männlichen B e c k e n k n o ch
e n s , der linke O b er arm kn o ch en, der Knke
rind rechte S che nk e l kno che n . Am meisten ist
dieser letztere verkalkt und verändert, daher auch
viel schwerer als die übrigen, weil er sich nach der
Angabe der Arbeiter im Ausgehenden einer Kluft gefunden
hat. Aufserdem befinden sich in einigen
G e r a i s c he n Sammmlun gen , und in der Sammlung
der n a tu r f o r s ch e nd e n Ge s e l l s ch a f t
des Os t e r l a nd e s zu Al t e n bür g , noch einige
Fragmente von Menschenknochen. Sämmtliche Knochen
sind zwar verhältnifsmäfsig ziemlich grofs,
aber keinesvvegs von ungewöhnlicher, oder gar von
riesenmärsiger Gröfse, wie ein leeres Gerücht in Umlauf
gebracht hat,
ö) Knochen von wi e d e r k ä u e n d e n T l i i e ren,
von ähnlicher Beschaffenheit, wie die bey Pölitz
aufgefundenen Knochen, worunter besonders die
Hi r s c h g ewe i h e auch ganz auf gleiche Weise verkalkt
sind,
3) Knochen, welche von Thierarten herrühren,
die den Scha a fen und Rehen sehr ähnlich sind,
wenn sie gleich nicht durchgängig mit den Knochen