unfern des Bergs G e r g o v i a , im Departement Puy-
de - Dome und bey A l l i e r , unweit Cu s se t, und er
glaubt, sie ohne Anstand zu den C r u s t a c e s bran-
c h i o p o d e s des Latreille zählen zu-können. A u f
jeden Fall möchten sich doch noch weitere Untersuchungen
erforderlich machen, um ihr mit völliger
Sicherheit diese Stelle anzuweisen.
Dafs die verschiedenen K r e b s a r t e n in der nach
ihrem relativen Alter geordneten Reihe der Gebirgs-
Formationeu da anfangen sollen vorzukommen, w o
die T r i l o b i t e n aufhören, w ie Desmarest S. 83
anführt, möchte w oh l nicht als ganz entschieden anzusehen
seyn , da ich in den Nachträgen zu den T r ilobiten
bereits gezeigt habe, dafs die letztem sich
höchst wahrscheinlich auf die Uebergangs-Formation
beschränken und bis jetzt schwerlich in den jüngern
Gebirgsschichten angetroffen worden sind. Die
Krebsarten dagegen finden sich hauptsächlich in der
so genannten Jura-Formation, in der Kreide und den
jüngern über der Kreide abgelagerten Meer- und
SüfsWasser-Ablagerungen, daher zwischen ihren Lagerstätten
und dem Uebergangs-Kalkstein noch eine
ziemlich zahlreiche Reihe älterer Kalk- und Sandstein-
Gebirge vorkömmt, die uns bis jetzt weder Trilobiten
, noch Krebsversteinerungen lieferten. EinigeU
Behauptungen zu Folge möchten sogar noch Arten
des L im u l u s in den Uebergangs-Gebirgen aufgefunden
werden, und w ir müssen folglich noch w e itere
zuverlässige Beobachtungen ab w a r te n , ehe w ir
hierüber mit Sicherheit etwas festsetzen können. *
*
* *
Mit einer Sendung ausländischer Petrefacten erhielt
ich vor wenigen Tagen auch den Thorax eines
f o s s i l e n K r e b s e s von der K ü s t e T r a n q u e -
b a r , der mir zu den vorzüglich seltenen Arten zu
gehören scheint und daher um so mehr eine Darstellung
verdient, als ich weder in den Abbildungen
von D e sm a r e s t , noch in denen von H e r b s t u.
s. w . eine K r a b b e n a r t aufgefunden habe, die einige
Aehnlichkeit gezeigt hätte.
Vorläufig habe ich ihr den Namen B r a c h y u -
r i t e s o r n a t u s beygelegt, w e il mir keine andere
Krebsart bekannt is t , welche einen so regelmäfsig
verzierten und gleichsam mit getriebener Arbeit versehenen
Thorax aufweisen kann, w ie sich bey der
Ansicht von Tab. XXXI fig. x a. b. dieser Nachträge
ergeben w i r d ; fig. x a stellt den Thorax dieses Krebses
von der obern, und fig. x b von der untern Seite
dar.
Eine richtige Bestimmung und Beschreibung
läfst sich natürlich erst bey vollständigen Exemplaren
erwarten, da meiner Erfahrung und Ueberzeugung
zu Folge , welche ich schon wiederholt ausgesprochen
habe, alle zu voreilige Bestimmungen nach unvollständigen
Exemplaren nur zu leicht Verwirrung
veranlassen und falsche Bestimmungen herbeyführen
können. Einstweilen w ird die angeführte Abbildung
eine hinreichende Vorstellung von der Beschaffenheit
des vorliegenden Exemplars zuweg e
bringen.
Einige merkwürdige Bruchstücke von K r e b s a
r t e n meiner Sammlung aus der Gegend von A m-
b e r g , die offeühar ebenfalls ganz eigenthümlichen
Arten angehören, sind zu unvollständig, um sie ge