IV.
M u s c h e l -
* u ii d
Schneckenversteinerungen der Ubergangsformation
und des dazu ge-
rigen Kalksteins»
S c h o n in der Einleitung zu diesen Nachträgen zur
Petrefactenkunde ist bereits angeführt w o rd en , dafs
nach und nach die Abbildungen der mir bekannt gewordenen
Muschel- und Schneckenversteinerungen
aus den verschiedenen Gebirgsformationen geliefert
werden sollen, in so fern sie bisher entweder noch
gar n ich t, oder wenigstens nicht richtig und treu
genug dargestellt worden sind. Gegenwärtig mache
ich daher den Anfang mit den Versteinerungen dieser
Art aus dem sogenannten U e b e r g a n g s k a l k -
s t e i n , und lasse mich blofs bey solchen auf eine
nähere Beschreibung ein, die in der Petrefactenkunde
noch nicht angeführt, oder nicht ausreichend
darin beschrieben worden sind»
Sehr ähnliche Spielarten von einigen wenigen
Arten derselben kommen auch noch in verschiedenen
Schichtengliedern der ältern Kalksteinflötze vor,
wohin der Thüringische sogenannte Z e c h s t e i n u.
G r y p h i t e n k a l k , und das ebenfalls in Thüringen als
Ra uh - o d e r H ö h l e n k a l k s t e i n bezeichnete Flötz
gehören möchten. Da der U e b e r g a n g s k a l k -
s t e i n und die eben angeführten ä l t e r n K a l k s
t e i n f l ö t z e der Alpengebirge in der Schweiz sow
oh l , als in andern Gebirgsgegenden, häufig verwechselt
und sehr oft g em e i ns ch a f t l i ch A l p e n k
a l k s t e i n benannt worden sind* so kann man
sich gegenwärtig dieser letztem Benennung, ohne
Verwirrung zu veranlassen, nicht eher bedienen,
als bis man ganz darüber einverstanden ist, den Zechstein
nebst seinen Flötzabänderungen mit- dem Na-i
men A l p e n k a l k s t e i n nach F r e i e s i e b e n , K ä f
e r s t e i n und einigen Andern zu bezeichnen, und
dadurch von einer Seite vom w e it ältern Ueb e r -
g a n g s k a l k s t e i n , und von der andern von den
j ü n g e r n K a l k f l ö t z e n zu unterscheiden. W ir
müssen überhaupt Alles anwenden, um die Lagerungsverhältnisse
der Kalk- und Sandsteinflötze vollständiger
aufzuklären, w e il w i r über das relative
Alter einiger ihrer Schichtenglieder noch sehr] ira
Dunkeln schweben, und nur alsdann bedeutende
Fortschritte in der Geognosie erwarten können,
wenn hierüber das gehörige Licht verbreitet ist«
Höchst wahrscheinlich würden w i r in dieser Hinsicht
dem Staatsrath Es c h er, der als ein so vo r züglich
gründlicher Forscher im Gebiete der Geognosie
bekannt, und so vertraut mit der Gebirgslagerung
seines Vaterlandes is t , sehr viel zu verdanken