haben, wenn er seine bewährten Untersuchungen
und Erfahrungen umständlicher mittheilen wollte.
Hoffentlich haben w i r übrigens in kurzem durch
H. v . B u c h und H a u f sm a n n lehrreiche Aufschlüsse
zu erwarten. . Den gegenwärtigen neuern
Untersuchungen zu Folge w ird es höchst wahrscheinlich,
dafs der Jurakalkstein, w ie ich auch selbst schon
in der Petrefactenkunde angedeutet habe, mit der
Kreide in naher Verbindung steht und w irk lich jünger
als der IMuschelflötzkalk ist. Ob er über den
Quadersandstein gelagert is t , der bekanntlich den
Muschelflötzkalk bedeckt, und ob der v o n K ä f e r -
s t e i n vorzugsweise mit dem Namen G r y p h i t e n -
k a 1 k belegte Kalkstein im Württembergischen, der
S chw e iz und mehrem südlichem europäischen Gegenden,
m it unserm T h ü r i n g i s c h e n M u s c h e l f
l ö t z k a l k , eben so w ie der M e r g e l s a n d s t e i n
jener Gegenden m it dem Q u a d e r s a n d s t e i n , zu
ein und der nämlichen Formation gehört, scheint
m ir jedoch noch sehr genaue Prüfung zu erfordern.
Vielleicht geben solche P u nc te , an welchen sich in
einzelnen muldenförmigen Ablagerungen im Gebiete
des Me r g e l s a n ds t e i ns w e it j ü n g e r e F o rm a t
i o n e n mit dert calcinirten Muscheln der Pariser
Gegenden finden, hierüber unerwartet noch nähere
Aufschlüsse. In der Petrefactenkunde ist übrigens
im Allgemeinen der Jurakalkstein, den altern Ansichten
zu F o lg e , auch noch zu den altern Kalkflötzen
gerechnet w o rd en , w a s nunmehr nach den neuem
Untersuchungen eine Berichtigung erfordert. Eine
60lche Berichtigung ist zugleich um so erfreulicher,
da in der Petrefactenkunde bereits die Verschiedenh
e it der Versteinerungen des J u r a - und M u s c h e l f
l ö t z k a l k s , und die Uebereinstimmung der Juraversteinerungen
m it den Versteinerungen der Kreide
nachgewiesen w u rd e , und dadurch die Wichtigkeit
des Studiums der Petrefacten für die Geognosie eine
grofse Bestätigung erhält.
Der U e b e r g a n g s k a l k s t e i n enthält ungleich
mehr Versteinerungen als man früher vermuthete,
und eine grofse Anzahl, verschiedener Ar ten , die sich
täglich bey w e item Nachforschungen vermehren,
und daher jene w o h l etwas zu vo re ilig aufgestellte
Behauptung gröfstentheils wid erlegen, dafs sich in
den frühesten Epochen der Urwelt nur w en ig zahlreiche
Arten der unvollkommnern organischen Geschöpfe
ausgebildet hätten, deren Ueberreste w i r gegenwärtig
in diesen uralten Gesteinschichten finden.
D ie Formen mehrerer darunter begriffenen Thierar-
ten sind allerdings von den gegenwärtigen gänzlich
verschieden, w ie z. Btflie- O r th o c e r a t i t e n , C a l -
c e o l i t h e n , einige A n om i t e n u. s. w . , andere
'nähern sich aber dagegen wieder mehr den noch
vorhandenen Originalen unserer Schöpfung, w en n
gleich nicht eine einzige vö llig mit ihnen übereinstimmt
« Selbst die im Uebergangskalkstem befindlichen
g l a t t e n T e r e b r a t e l n gehören, den neuem
sorgfältigen Prüfungen zu Folge, nicht zum T e r e —
b r a t u l i t . v u l g a r i s , und machen, so w ie die
zahlreichen C o r a l l e n a r t e n - , eigenthümliche Arten
aus, wenn w i r auch beym ersten Anblick
glauben sollten, sie zum T h e il noch in unsern Co-
rallenriffen anzutreffen. D ie C o r a l l e n und Or t
h o c e r a t i t e n bleiben übrigens besonders charakteristische
Versteinerungen für den Uebergangskalk