Schiefer von G i n e z vor mir habe, das als seltene
Erscheinung in umgekehrter L ag e , auf seiner inwen*
digen Seite vom Gestein entblöfst, ist und hier lau*
ter feine concentrische Streifungslinien zeigt. Die
kugelrunde Form des so genannten Kopfstücks hat
die obige Benennung veranlafst und diese sowohl,
als die übrige Gestalt des Kopfschildes, mit seinen
abgerundeten, zu beyden Seiten hervorstehenden,
flügelartigen Lappen, welche einige faltigeiEinbie*
euneen und anscheinlich eine sehr dünne Schale zei-
g en , berechtigen höchst wahrscheinlich, denselben
als eigenthümliche Art einzuführen. Von allen mir,
auch aus Abbildungen bekannt gewordenen Trilobi*
ten unterscheidet er sich wenigstens so auffallend,
dafs er w oh l mit Recht seine Stelle einnehmen
möchte. Eine weitere Beschreibung mufs, nebst der
Entscheidung, ob er wirklich eine eigenthümliche
Art ausmacht, bis zur Auffindung vollständiger Exemplare
verspart werden. Wahrscheinlich gehört er zum
Geschlecht Paradoxides Brongn., wenn ihm auch
gleich die w e it hervorragenden, hörnerartigen Seitenspitzen
fehlen, welche hauptsächlich veranlassen,
dafs man ihn nicht für das Kopfstück des Paradoxus
halten kann. Hoffentlich w erde ich vielleicht in Kurzem
vollständigere Exemplare dieses seltenen Trilobi-
ten erhalten, da mir eine Sendung aus jener Gegend
zugesichert worden ist. Bis zur weiteren Aufklärung
läfst er sich jedoch vor der Hand nur noch als
zweifelhafte Art betrachten.
* * *
Die bis jetzt bekannt gewordenen Trilobitenar-
ten f. welche, sich gröfstentheils unbezwcifelt als
eigenthümliche Arten zu erkennen geben, w ill ich
nunmehr der Reihe nach anführen, und die noch
nichtg ehö rig untersuchten zweifelhaften Arten nach-
folgen lassen. Das geognostische Vorkommen sämmt-
licher Trilobiteo und die nähern Beschreibungen einiger
der zuletzt berührten, noch nicht gehörig bestimmten
Arten werde ic h , w o sie erforderlich sind,
hinzufügen.
1. T r i l o b i t e s B l ume n b . Entomolith. paradox.
Blumenb. Abbild, nat. Gegenst. V. tab. 50. Par-
kins. org. rem. Vol.III T . 17 f. 11— 14. Petref. Kunde
S. 39. C a l ym e n e B l ume n b . B r o n g n . S. 11 T . 1
f. 1, Da, w ie bereits angeführt worden is t, dieser
Trilob it bisher mit dem linneischen Entomolithus
paradox, verwechselt wurde, so hat er mit Recht den
vorstehenden veränderten Namen bekommen. Er
findet sich besonders zu Dudley in Worcestershire im
Uebergangs - Kalkstein, welchen B u k l a n d für w e it
älter hält, als den Uebergangs-Kalkstein bey Namur,
den die Engländer zu. ihren mountain limestone rechnen.
Aufserdem kömmt er n a c h B r o n g n i a r t auch
in der Provinz Ohio der verein, nordamerik. Staaten,
und nach B r ü r i n i c h bey Renessel im Uebergangs-
gebirge vor. Das Bruchstück in Feuerstein von Genesee
im Staate Neuyork aus der Samml. v. Defrance
möchte w ohl weitere Prüfung erfordern.
2. T r i 10 b. T r i s t a n i . C a l ym e n e T r i s t a n i .
Brongn. T . 1 f. 2. Tristan Journ. d. Mines. Vol. 23
No. 133 S. 21. Findet sich im Uebergangs-Thonschiefer
der französischen Gegenden bey Nantes, Briquebec,
Valogne und Cherbourg, vielleicht auch bey Angers.
v. Scliloth. Naclitr. z. Petr. K. II. Abth. C