XLIV Einleitung.
schwach beholzten und mit fruchtbaren Feldern
bedeckten Anhöhen hin, die sowohl auf der Ost- als
Westseite der Elster, über P ö l i t z und K a s c h w i t z
hin zusammenhängende Höhenzüge bilden , von welchen
der östlich gelegene bey Pölitz am höchsten
ansteigt. Der Feldboden selbst ist völlig eben und
erquickt das Auge an den Ufern der Elster durch die
schönsten Wiesengründe, mit abwechselnden Baum-
parthien und hervorblickenden Mühlen und Dörfern.
Auf den Anhöhen geniefst man eine ziemlich weite
und sehr abwechselnde angenehme Aussicht, besonders
nach Gera hin, wo sich am südlichen Abhange
in mäfsiger Entfernung der Os t e r s t e in , ein fürstlich
Reufsisches Lustschlofs, vorzüglich mahlerisch
ausnimmt.
Das Grundgebirge der Flötzlagerung macht ein
röthlich grauer Üb e r g a n g s -T h o n s e h i e f e r aus,
der im E ie ono r e nt h al , ohnweit der Strafse nach
Kl o s t e r L a u s n i t z zu, Stundezwey streicht, und
unter einem Winkel v o n -70 — 75.° nach N. O. fällt.
Er bedeckt eine feste feinkörnige Gr a uwa c k e ,
welche zuerst gleich hinter Köstritz im Bache sichtbar
wird, und sich weiter südlich zu einem ziemlich
bedeutenden Felsen erhebt. Hier zeigen sich Spuren
eines vormaligen Bergbaues, indem man in einer vorliegenden
alten Halde, als Gangart, späthigenSchwer-
spath mit angeflogenem und eingesprengten Malachit
antrilft. Der T h o n s c h i e f e r wird unmittelbar
vom al tern Ka l k s t e in bedeckt, welcher ziemlich
söhlich aber ungleichförmig und übergreifend gelagert
ist. Die untersten Schichten sind san d i g und zuweilen
etwas b i t uminö s . Beydes scheint eine
Anlage zur Bildung des ältern Sandsteins (des Todt-
Einleitung. XLV
liegenden) und des b i t uminö s en Me r g e l s ch i e fers
anzudeuten, die bey der überwiegenden Masse des
Kalks nicht zuStande kommen konnten. An einigen
Punkten kömmt aber auch ganz in der Nähe des
Thonschiefers ein rauchgrauer glimmerreicher Kalkstein
(zum sogenannten Zechstein gehörig) vor, der
von kleinen Gängen und Klüften durchsetzt wird,
welche Bleyglanz enthalten. In den höhern Kalksteinschichten
, welche immer schwächer werden,
verliert sich der sandige, glimmerige und bituminöse
Gehalt gänzlich , und statt dessen zeigen sich mit
unter Spuren von o ckr i gem G e lbe i s ens tei n
(Eisenoxid - hydrat).
Alles dieses sind Erscheinungen, die man sehr
häufig beym altern Flötzkalk antrifft. Auf keinem
der von uns betretenen Punkte ist es uns jedoch geglückt,
den b i t umi n ö s e n Me r g e l - oder K u p f
e r s c h i e f e r , welcher nach der gewöhnlichen
Reihenfolge der ältern Flötzschichten über dem Todt -
1 i e g e n d en- gelagert. seyn miifste , aufzufinden.
Er scheint hier in der Nähe von Köstritz, sö wie das
Todtliegende selbst, gänzlich zu fehlen, und das letztere
kömmt erst zwischen Gera und P f o r t e n mit
allen seinen Abänderungen zum Vorschein. Der eben
beschriebene ältere Kalkstein zieht sich hauptsächlich
am linken Ufer der Elster nach Ge ra zu, bis in die
Nähe von H artmannsdor f , und wieder östlich in
die Gegend von P ö l i t z hin, wo er, durch mehrere
Steinbrüche entblöfst, in ziemlich mächtigen Felsen-
Wänden zu Tage steht. Der eingelagerte, ihm untergeordnete
ä l t e r e Gyp s kömmt hingegen am Fufse
des gegenüber liegenden westlichen Höhenzugs, nach
K ö s t r i t z und K a s c h w i t z zu, auf die nämlich*