LVIII Einleitung.
dieser gegenwärtig noch vorhandenen Thierarten
übereinzustimmen scheinen.
4) Die untere rechte Kinnlade eines dem E i c h horn,
S c i u r u s v u l g a r i s , sehr nahe verwandten
Thiers, nebst mehrern hierher gehörigen Röhrenknochen
und Rückenwirbeln. Vom gewöhnlichen Eichhorn
unterscheidet sich die Kinnlade, nach genauer
Vergleichung mit einem Skelette dieses Thiers, hauptsächlich
durch eine andere Richtung der Rackenzäh-
ne, Welche sich nach dem vordem Theil derselben
weit mehr erheben , und* von welchen die vordersten
noch ungewöhnlich kleiner, überhaupt anders geformt
und weit mehr auswärts gerichtet sind , so wie
durch ungleich gröfsere Nagezähne. DieRöhrenkno-
chen zeigen ebenfalls, so wie die Rückenwirbel, gröfsere
Verhältnisse, wodurch es höchst wahrscheinlich
w ird , dafs wir hier eine abweichende Art der Urwelt
vor uns haben.
5 ) Der gröfste Theil des Hirnsehädels, nebst
Fragmenten der Schulterblätter und Halswirbel einer
Mäuseart, welche zu Mus t e r r e s t r i s zu gehören
scheint. Diese Knochen stimmen mit C u v i e rs
Abbildungen Tom. IV. B r e c h e s oss. T. II. f. 7*
völlig überein, und finden sich in den Knochenbiec-
cien der Corsicanischen Küsten ganz vorzüglich häufig.
Der Schädel des vorliegenden Exemplars ist stark
vom Gyps durchdrungen, und an einigen Stellen mit
kleinen Gypskristallen besetzt«
6) Eine Menge Knochen kleiner vierfiifsigen
Thierarten, worunter höchst merkwürdige Kinnla-
Einleitimg. RIX
den und Zahne befindlich sind,, welche zwar zum
Theil Ähnlichkeit mit dem Geschlecht S o r ex ves -
p e r t i l i o und Tal p a tfaben, aber dennoch gröfs-
tentheils sehr wesentlich verschieden sind. Einige
darunter kommen völlig mit den Knochenarten überein
, die in den T ü f f s t e i n l a g e r n bey M e i fs e n
Vorkommen, wo sich auch, eben so wie hier, einzelne
Knochen von sehr grofsen Froscharten vorfinden.
Andere scheinen Hasen - oder K a n i n c h e n arten
anzugehören, und verdienen eine fortgesetzte
genaue Prüfung und Vergleichung,
7) Vögelknochen von Hü h n e r a r t e n , und
wahrscheinlich auch von S ump f v ö g e l n . Sie sind
allerdings eine ebenfalls sehr merkwürdige Erscheinung,
weil man bis jetzt, so viel mir bekannt ist,
noch keihe Vögelknochen von Hühnerarten aufgefunden
hat. . Eine.darunter befindliche vollständig erhaltene
untere Fufsröhre, mit einem ansitzendem verhält-
nifsmäfsig sehr langen Sporn, stimmt fast ganz mit
diesem Knochen des Hau shahns , G a l l u s eom-
munis oder Ga l l ina c e u s , überein. Bekanntlich
zeichnet- sich der Haushahn hauptsächlich durch einen
solchen Sporn aus, und schon der P fa u , die
Rebhühne r a r t en, so wie Te t r a o canaden-
sis und F r a n c o l i n u s o r i ent a l i s , haben gröfs-
tentheils kürzere Sporen, und häufig nur stumpfe,
knotige Auswüchse an ihrer Stelle. Es bleibt daher
keinem Zweifel unterworfen, dafs dieser Knochen
von einem dem Haushahne höchst ähnlichem Thiere
herrührt, Die Länge und Beschaffenheit des Sporns
zeigt übrigens hinreichend, dafs er einem völlig ausgewachsenen
Hahn angehörte, und dennoch ist die