A u f gleiche W eise bin ich durch undeutliche Bruchstücke
verleitet Worden, die T . i fig. 4> 5» 6 im Mineral.
Taschenb. abgebildeten Bruchstücke als zum
cornigerus gehörig zu betrachten und selbst nachher
in meiner Petrefactenkunde noch verschiedene solche
Exemplare zu verwechseln , welche ganz andern Arten,
und Wahrscheinlich fig. 4 dem Trilob. Hausm.,
fig. 6 dem Trilob. macrophthalm. und fig. 5 vielleicht
einer noch unbestimmten Art angehören. Damals,
imJ. lg v o , w o diese Abhandlung erschien, waren
aber überhaupt noch zu w en ig Arten bekannt, und
um so leichter konnte man verführt werd en, dergleichen
Bruchstücke für die unter der Schale befindlichen
Theile und Abdrücke jenes Trilobiten zu haltern
Die Vermüthüng, dafs die Gebirgsart, w o r in
sich dieser T r ilo b it findet, dem jüngem Kalkstein
und vielleicht sogar dem Flötzmuschelkalk angehören
könnte, sah ich mich genöthigt, in der Petrefacten-
kunde zurückzunehmen, w e il sich aus mehrern in zwischen
erhaltenen Versteinerungen und Gebirgs-
stücken aus jener Gegend ganz offenbar ergab, dafs
sämmtliche Versteinerungen der Uebergangs Formation
angehören , daher auch unser so bewährter Geognost
v. B u c h bey der wiederholten Durchsicht meiner
Sammlung unter den vorliegenden Umständen und
in so w e i t , als sich ohne Besichtigung an Ort und
Stelle hierüber urtheilen läfst, nicht b ezweifelte, dafs
die Lager jener Gegend als Fortsetzung des nordischen
Uebergangskalksteins zu betrachten wären»
Zugleich mit dem Trilob. dorniger, kommen dort
T r i l o b . H a u sm . und ma c r o p h t h a lm. nebst
mehreren Orthoceratiten v o r , Welche, w ie z. B.
Or t h o c e r a t . v a g in a t u s lediglich in jener nordisehen
Formation und besonders häufig im Ueber-
gangskalkstein der Insel Oeland anzutreffen sind.
Aufserdem finden sich aber auch noch in dieser Gebirgsart
mehrere Helicitenarten, welche nach meinen
Erfahrungen lediglich dem Ueberg. Kalkstein angehören,
und es w ird daher um so wahrscheinlicher,
dafs auch der Kalkstein von K o s c h e ie w a bey Petersburg,
woraus die Exemplare der Sammlung von
Brongniart herrühren, gleichfalls zu den jüngern
Schichten des Ueberg. Kalksteins zu rechnen seyn
mochte, oder dafs sich die dortigen Trilobiten blofs
als abgerissene Bruchstücke und Geschiebe, w ie im
Mecklenburgischen, in w e it jüngern Schichten auffinden
» Brongniart führt selbst an, dafs bey dieser
Art die Gliederung der fleischartigen Theile unter
der Schale fast gar nicht zu bemerken sey, und überhaupt
möchte die angebliche Gliederung derselben,
w ie ich bereits angeführt habe, w oh l auch bey den
meisten übrigen Arten nur in der faltigen Ei ^hie-
gung ihrer weichen Körpermasse und in den zurückgelassenen
Eindrücken ihrer Schilderdecke bestehen.
Die Rückenschilder vermehren sich , im Verhältnis
des Wachsthums und der GrÖfse des T h ie r s , von 8
bis 10 und wahrscheinlich sogar bis zu 12 Schildern,
und die ganze Schale ist glatt und nur mit sehr kleinen
vertieften Puncten versehen, welche erst durch
das VergrÖfserungsglas sichtbar werden. In Brongn.
Beschreibung und in der meinigen des mineral. T a schenb.
finden sich übrigens alle w esentliche Kennzeichen
angeführt. Wahlenberg’s Bemerkung, dais
dieser Trilobit von sehr verschiedener GrÖfse vorkömmt,
ist vollkommen gegründet, und ich kann
aus meiner Sammlung z. B. Schwanzklappen aufwei-
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