
Zur leichteren Uebersicht der wichtigsten Ahnenstufen unseres
Geschlechts gebe ich S. 584 und 585 die hypothetische. P r o g
o no ta x i s des Menschen, welche ich in meiner Abhandlung
„Ueber unsere gegenwärtige Kenntnis vom Ursprung des Menschen“
1898 veröffentlicht habe (Vortrag, gehalten auf dem vierten internationalen
Zoologenkongresse in Cambridge, am 26. August 1898,
Bonn, 7. Auflage, 1899), In der ä l ter en Hälfte der Progonotaxis
(links) fehlen die Urkunden der Paläontologie, die in der
jüng e r en Hälfte (rechts) eine.so wichtige Rolle spielen. Von
jeder der drei phylogenetischen Urkunden ist in den drei schmalen
Spalten (rechts) durch Zeichen der r e la t iv e We r t angedeutet,
welchen dieselbe (— bei dem gegenwärtigen Zustande unserer
empirischen Kenntnisse —) für die Begründung der betreffenden
phylogenetischen Hypothese besitzen dürfte. Es bedeutet:
P a l ä ont o lo g i s ch e Urkun d e (erste Spalte)
0 gänzlichen Mangel an versteinerten Resten,
daß dieselben selten und unbedeutend,
S daß sie in mäßiger Fülle bekannt und wichtig,
H daß sie reichhaltig und bedeutungsvoll sind.
Onto g ene t i s che Urkunde.(zweite Spalte)
? daß ihr phylogenetischer Wert zweifelhaft ist,
! daß er gering oder vieldeutig,
!! daß er bedeutungsvoll, und endlich
Hl daß er höchst wichtig und lehrreich ist.
Mo rpho lo g i s che Urkund e (dritte Spalte) '
I daß die vergleichende Anatomie nur wenig,
II daß sie viel historische Auskunft gibt,
III daß sie sehr viel über die Phylogenie aussagt.
Einundzwanzigster Vortrag.
Unsere fischartigen Ahnen.
Di^'Phantasie ist ein unentbehrliches Gut: denn sie ist es, durch welche neue
Kombinationen zur Veranlassung wichtiger Entdeckungen gemacht werden. Die Kraft
der Unterscheidung des isolierenden Verstandes sowohl, als der erweiternden und zum
Allgemeinen strebenden Phantasie sind dem Naturforscher in einem harmonischen
Wechselwirken notwendig. Durch Störung dieses Gleichgewichts wird der Naturforscher
von 'der Phantasie zu Träumereien hingerissen, während diese Gabe den talentvollen
Naturforscher von hinreichender Verstandesstärke zu den wichtigsten Entdeckungen
führt “ Johannes M ü ller (1834).
P h y lo g e n e t is c h e s S y s tem d e r W irb e lt ie r e . S ch äd e llo s e und
S c h ä d e lt ie r e . R u n dm äu le r und K ie fe rm ä u le r . A h n en r e ih e d er
F is c h e : Ur fisch e od e r S e la c h ie r ; S chm e lz fis ch e o d e r G an o id en ;
Lu rchfische o d e r D ip n eu s ten .