
L V n iB . Zweiter Hauptabschnitt: Geschlechtsorgane und
Harnorgane werden vereinigt.
(Genitalsystem u n d Urinalsystem sind zum „Urogenitalsystem“
verschmolzen.)
V I I . Siebente Periode: Urogenitalien der Proselachier.
D e r Urn ie re ngang -(Nephroductus), welcher bei den fünf vorhergehenden
A hnenstufen n u r als H a r n l e i t e r fungierte, wird jetzt zugleich
zum G e s c h l e c h t s l e i t e r u nd übernimmt in beiden Geschlechtern die
A u s fü h ru n g der Geschlechtsprodukte.
V I I I . Ach te Periode : Urogenitalien der Ganoiden.
D e r v o rd e re -T e il des Umierenganges spaltet sich in zwei Kanäle,
von denen der innere oder mediale (Müllerscher Gang), als G e s
c h l e c h t s l e i t e r i n b e i d e n G e s c h l e c h t e r n fungiert (wie bei
einigen Ganoiden), während der äußere öder laterale (Wolffscher Gang)
n u r als H a r n l e i t e r tätig ist. D e r hintere T e il des_Nephroductus,_der
beide G än ge aufnimmt, ist vereinigter „ H a r n g e s c h l e c h t s l e i t e r “
(Ductus uro genitalis).
IX . Neu nte Periode: Urogenitalien der Dipneusten.
D ie Spaltung des Umierenganges in zwei parallele K a n ä le jederseits
wird vollständig. D e r äußere K a n a l (Wolffscher Gan g) fungiert in beiden
Geschlechtern als Harnleiter, u nd im männlichen zugleich als S a m e n l
e i t e r , während der Müllersche G a n g sich zum E i l e i t e r entwickelt
(so bei den jüngeren Selachiem u nd den Dipneusten). Aus. der B a u ch wand
des Ma std a rms wächst die unpaare Ha rn b la se hervor (Lepidosiren).
X . Zehnte Periode: Urogenitalien der Amphibien.
A u s dem obersten Teile der sich rückbildenden Um ie re entsteht
beim männlichen Geschlechte der Nebenhoden, beim weiblichen G e -
schlechte der Nebeneierstock. D e r Wolffsche G a n g fungiert bei beiden
Geschlechtern n och , als Harnleiter, beim männlichen zugleich als Same n leiter.
D e r Müllersche G a n g fungiert beim weiblichen Geschlecht als
Eileiter; beim männlichen ist er rudimentäres O rga n (Rathkescher Gang).
X I . Elfte Periode: Urogenitalien der Proreptilien.
A n Stelle der rückgebildeten Um ie re tritt als H a rn o rg a n die D a u e r niere,
welche sich am hinteren E n d e der ersteren aus einem später-gebildeten
, Ansatzstück derselben entwickelt. I n dieses „Metanephro-
Blastem“ wächst von .hinten eine blindsackförmige K n o sp e des hintersten
N ep h rod u k t -E n d e s hinein u nd entwickelt sich zum Harnleiter (Ureter).
D ie Ha rnb la se wächst aus der Bauchöffnung des Em b ry o hervor u nd
bildet die Allantois. A u s der Vö rde rw and der K lo a k e wächst der G e schlechtshöcker
(Phallus) hervor, der sich beim M ä n n c h e n zum Penis,
beim We ibch en zur Clitoris entwickelt.
X I I . Zwölfte Periode : Urogenitalien der Monotremen.
D e r H a ls der Ha rnb la se (oder die Basis des Allantoisstieles) nimmt
die M ü n d u n g e n der sekundären Urnierengänge u nd der Harnleiter auf
u n d entwickelt sich zum Sinus urogenitalis. D a s untere E n d e des E i leiters
erweitert sich jederseits zu einem muskulösen Fruchtbehälter
(Uterus). D e r Phallus erlangt die den Mo notremen eigentümliche Struktur
(paarige Schwellkörper der Kloakenwand),
X I I I . Dreizehnte Periode : Urogenitalien der Marsupialien.
D ie K lo a k e zerfällt durch eine Scheidewand in vordere H am -
geschlechtsöffnung (Apertura urogenitalis) u n d hintere Afteröffnung (Anus).
A u s dem unteren Teile des Ute ru s geht jederseits ein Scheidenkanal
hervor. D ie paarigen Schwellkörper der M o not rem en (Gorpora cavemosa
urethrae) verschmelzen u n d verbinden sich mit zwei oberen C orpora
cavemosa penis, welche v o n den Sitzbeinen entspringen. D e r männliche
Sinus urogenitalis wird zur Harnröhre. D ie Eierstöcke u nd H o d e n beginnen
v o n ihrer ursprünglichen Bildungsstätte herabzuwandem.
X I V . Vierzehnte P e rio de : Urogenitalien der Halbaffen.
Mü lle rsche G än ge u n d Wolffsche Gänge verwachsen unten zum
Geschlechtsstrange. D u r c h Ve rw a ch su n g der beiden Fruchtbehälter im
unteren Teile entsteht der Uterus bicomis. E in T e il der Allantois verwandelt
sich in die Placentä. D ie H o d e n wandern aus der Bauchhöhle
durch den Leistenkanal in ein paar Hautfalten (Geschlechtswülste) hinein,
welche zum H od e n sa c k (Scrotum) verwachsen.
X V . Fünfzehnte Periode : Urogenitalien der Affen.
D ie beiden Fruchtbehälter verwachsen in ihrer ganzen L ä n g e zu
einem einfachen bimförmigen Utems, wie beim Menschen. ^ D ie beiden
R ä nd e r der Geschlechtsrinne entwickeln sich zu den kleinen Sch amlippen.
D e r Pen is hängt frei v o n der Schambeinfuge herab u nd erlangt
die besonderen Gestaltungsverhältnisse, welche die Menschenaffen u nd
den M e n sch e n auszeichnen.