
der übrigen Fische, anderseits das Gehirn der Dipneusten und
Amphibien, und weiterhin der höheren Wirbeltiere abgeleitet
werden muß. Bei den Fischen und Amphibien (Fig. 361) entwickelt
sich besonders mächtig der mittlere Teil, das Mittelhirn, und auch
der fünfte Abschnitt, das Nachhirn, während der erste, zweite und
vierte Abschnitt stark Zurückbleiben. Bei den höheren AVirbel-
tieren verhält es sich gerade umgekehrt, hier entwickelt sich außerordentlich
-stark der erste und der vierte
Abschnitt, das Großhirn und Kleinhirn;
hingegen bleibt das Mittelhim nur sehr
Fig.- 359- Fig. 360.
Fig- 359- Gehirn von drei Schädeltierembryonen im senkrechten Längsschnitte:
A von einem H a i f i s c h (.Weftanchus), B von einer S e h la n g e (Coluber),
C von einer Z ie g e (Capra). uWorderhim, b Zwischenhim, c Mittelhim, d Hinter-
him, e Nachhim, s primitiver Himschlitz. Nach Gegenbaur.
Fig. 360. Gehirn eines Haifisches (Scylhum ) von der Rückenseite. ^-Vorder-
him, h Riechlappen des Vorderhims, welche die mächtigen Geruchsnerven zu den
großen Nasenkapseln (o) senden, d Zwischenhirn, b Mittelhim; dahinter die unbedeutende
Anlage des Hinterhims, a Nachhim. Nach Gegenbaur.
Fig. 361. Gehirn und Rückenmark des Frosches. A von der Rückenseite,
B von der Bauchseite, a Riechlappen vor dem b Vorderhim, i Trichter an der
Basis des Zwischenhims,' c Mittelhim, ri Hinterhirn, j Rautengrube im Nachhim
m Rückenmark (beim Frosche sehr kurz), m abgehende Wurzeln der Rückenmarksnerven,
t Endfaden des Rückenmarks. Nach Gegenbaur.
klein, und ebenso tritt auch das Nachhirn sehr zurück. Die Vierhügel
werden vom Großhirn und ebenso das Nackenmark vom Kleinhirn
größtenteils bedeckt. Aber auch unter den höheren Wirbeltieren
selbst finden sich wieder zahlreiche Abstufungen in der Hirnbildung.
Von den Amphibien an aufwärts entwickelt sich das Gehirn und
mithin auch das Seelenleben in zwei verschiedenen Richtungen;
die eine von diesen wird durch die Reptilien und Vögel, die andere
durch die Säugetiere ‘ verfolgt. Für diese letzteren ist namentlich
die ganz eigentümliche Entwickelung des ersten Abschnittes,
des Vorderhirns, charakteristisch. Nur bei den Säugetieren entwickelt
sich nämlich dieses „große Gehirn“ in _ einem solchen
Maße; daß dasselbe nachher alle übrigen Gehirnteile von oben her
bedeckt (Fig. 35 b 362—365}-
Fig. 363-
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Fitr *62 Gehirn eines Rinderkeims vou 5 cm Länge. N a c h Mihalkcnrus, H s s s a s s s ;&
Fi , 6, Gehirn eines Menschenkeims von 24 Wochen, m der Median-
kh Kleinhirn.
Auch die relative Lage der Hirnblasen bietet bemerkenswerte
Verschiedenheiten dar. Bei den niederen Schädeltieren liegen die
fünf Hirnblasen ursprünglich fast in einer Ebene hintereinander.
Wenn wir das Gehirn in der Seitenansicht betrachten, können wir