
Fig. 419. Fig. 420.
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Fig. 419. S kelett des Menschen. (Vergl. Fig. 391, S. 767.)
Fig. 420. Skelett des Riesen-Gorilla. (Yergl. Fig. 243, 244, S. 430.)
Siebenundzwanzigster Vortrag.
Bildungsgeschichte unseres Darmsystems.
„Die Vorsichtigen verlangen daher, man solle nur sammeln und es der Nachwelt
'überlassen, aus dem Gesammelten ein wissenschaftliches Gebäude aufzuführen; nur
dadurch könne man der Schmach entgehen, daß erweiterte Kenntnisse Lehrsätze, die
man für wahr gehalten, widerlegten. Wenn nicht schon das Widersinnige dieser
Forderung/ daraus erhellte, daß die vergleichende Anatomie wie jede andere Wissenschaft
eine unendliche ist, und also die Endlosigkeit der Materialiensammlung den
Menschen nie zur Ernte auf diesem Felde gelangen lassen würde, wenn er jener
Forderung konsequent nachkäme, so würde die Geschichte uns hinlänglich belehren,
daß kein Zeitalter, in welchem wissenschaftliche Bestrebungen rege waren, sich so ver
leugnen konnte, daß es, das Ziel seiner Forschungen nur in die Zukunft setzend, nicht
für sich selbst die Resultate aus dem größeren oder geringeren Schatze der Beobachtungen
zu ziehen und die Lücken durch Hypothesen auszufüllen sich bemüht hätte. In der
Tat wäre es auch eine Maßregel der Verzweiflung, wenn man, um nichts aus seinem
Besitze zu verlieren, gär keinen Besitz erwerben wollte.“
Carl E rnst von Baer (1819).
Urdarm (Progaster) und Urmund (Prostoma). Dauerdarm (Meta
gaster) und Dottersack (Lecithoma). Kopfdarm oder Kiemendarm
(Cephalogaster). Rumpfdarm oder Leberdarm (Trunco-
gaster). Kiemenspalten und Schlundrinne. Schwimmblase und
Lunge. Magen und Leber.