
Zweiundvier z igs te Tabelle.
Uebersicht über die wichtigsten Perioden in der Stammesgeschichte
der menschlichen Hautdecke.
I. Erste Periode : Gastraeaden-Haut.
D ie gesamte Hautdecke (mit Inbeg riff des da von noch nicht gesonderten
Nervensystems) besteht aus einer einzigen einfachen Schicht
v o n flimmernden Zellen ( E k t o d e r m oder primäres H a u t b l a t t ) ; wie
noch heutzutage bei der Gastrula des Amph ioxus. ■
I I . Zweite Periode: Platoden-Haut.
D ie H autdecke besteht aus zwei verschiedenen Schichten oder
sekundären Keimblättern, H a u t s i n n e s b l a t t (mit A n la ge des N e rve n systems)
u nd H a u t f a s e r b l a t t (Anlage der Lederhaut).
I I I . Dritte Periode: Vermalien-Haut.
D a s Hautsinnesblatt hat sich in H o r n p l a t t e (Epidermis) u nd
Z e n t r a l m a r k gesondert. D a s Hautfaserblatt hat sich in L e d e r -
p l a t t e (Corium) u nd darunter gelegenen „ H a u t m u s k e l s c h l a u c h “
differenziert.
IV . Vierte Periode: Acranier-Haut.
D ie H om p la t te bildet n och eine einzige Zellenschicht, eine einfache
Epidermis. D ie Lederhaut ist eine dünne Cutisplatte (Parietalbiatt der
Coelomtaschen), gesondert v o n der Muskelplatte, wie bei Amphioxus.
V. Fünfte Perioden C y c lo s t o m e n -H a u t .
D ie Oberhaut bildet ein mehrschichtiges, weiches, schleimiges Zellenlager,
mit Sinneszellen u n d einzelligen D rü se n (Becherzellen). D ie Led e rhaut
(Corium) sondert sich in Cutis u n d Subcutis.
V I . Sechste Periode: Fisch-Haut.
D ie Oberhaut bleibt einfach. D ie Lederhaut bildet plakoide Schuppen
oder Knochentäfelchen (Hautzähne), zuerst wie bei den Selachiern, später
wie bei den G an oide n (Silurperiode).
V I I . Siebente Periode: Amphibien-Haut.
D ie Oberhaut sondert sich in äußere H om sc h ic h t u nd innere
Schleimschicht. D ie Zehenspitzen bedecken sich mit Hornsch eide n
(erste A n la g e der K ra lle n oder Nägel). (Steinkohlenperiode.)
V H I . A ch te Periode : R e p t i l ie n -H a u t .
D ie Ve rh o rn u n g der Oberhaut schreitet fort (Homschuppen), während
die K n och en sch uppen der Lederhäut rückgebildet werden (Hätteria, T o co -
saurier). (Permische Periode.)
IX . Neuntfe Période: Säugetier-Haut.
D ie Oberhaut bildet Hie n u r den "Säugetieren eigentümlichen A n h
änge: Haare, Talgdrüsen, Schweißdrüsen u nd M ilchdrü se n (Triaszeit).
X . Zehnte P eriode: Affen-Haut.
D ie B eh aarun g nimmt die besondere F o rm des Primatenkleides an;
die Kra lle n verwandeln sich in N ä ge l (Tertiärzeit).
Dreiundvierzigste Tabelle.
Uebersicht über die wichtigsten Perioden in der Stammesgeschichte
des menschlichen Nervensystems.
I. Erste Periode: Gastraeaden-Mark.
D a s N ervensystem ist n och nicht v o n der H autdecke gesondert
u n d . wird mit dieser zusammen durch die , einfache Zellenschicht des
E k t o d e r m s oder ä u ß e r e n K e i m b l a t t e s dargestellt;: wie noch
heutzutage bei der Gastrula des. Amphioxus.
I I . Zweite Periode : Platodarien-Mark. .
D a s Nervensystem sondert sich, v o n der Hautdecke ab, indem oberhalb
des Schlundes eine S c h e i t e l p l a t t e (Acroplatea) von dem übrigen
Teile der H o r n p l a t t e sich differenziert, wie bei den Platodarien (den
niedersten modernen P la to d e n : Kryptocoelen), u n d bei den Gastrotrichen
(den niedersten Vermalien).
I I I . Dritte Periode: Vermalien-Mark.
D ie Scheitelplatte löst sich v o n ihrer Ursprungsstätte, dem E k to derm,
ab u n d tritt in die darunter gelegene Cutisplatte, die oberste
Schicht des M e so de rm s ; sie bildet hier als S c h e i t e l h i r n (Acroganglion)
oder S c h lu nd h im einen einfachen oder paarigen, oberhalb des Schlundes
gelegenen Nerve nkn oten ( „ O b e r e r S c h l u n d k n o t e n “) ; wie n och heute
bei den Platoden u n d den älteren Vermalien.
IV . Vierte Periode: Enteropneusten-Mark.
D a s Scheitelhim (Acroganglion) verlängert sich auf der Rückenseite
des 'zweiseitigen Wu rm körpe rs nach hinten u n d bildet in der Mittellinie
eine dorsale M e d u l l a r p l a t t e . D ie se epidermale Markplatte vertieft sich
in der dorsalen' Mittellinie u n d wird zu einer longitudinalen Medullarrinne.
V . Fünfte Periode: Prochordonier-Mark.
In d em die beiden parallelen Seitenränder der dorsalen M e du lla rplatte
in Gestalt v o n Markleisten sich erheben, d ann gegeneinander
krümmen u nd oben miteinander verwachsen, entsteht oberhalb der
C h o rd a ein dorsales M a r k r o h r (bei der hypothetischen C h o r d a e a ,
deren erbliche W ie d erho lu ng die embryonale Chorduld ist.)
V I . Sechste P e r io d e : Acranier-Mark.
D a s einfache M a rk ro h r sondert sich in zwei Te ile : ein K op fm a rk
u nd ein Rückenmark. D a s K o p f m a r k erscheint als eine bimförmige
einfache Anschwellung (U rh im oder erste A n la g e des Gehirns), am
vorderen E n d e des langen cylindrischen R ü c k e n m a r k s .
V I I . Siebente Periode: Cyclostomen-Mark.
D ie einfache blasenförmige A n la ge des Gehirns zerfällt in drei, später
in v ier oder fünf hinter einanderliegende Hirn b la se n v o n einfacher S t ru k tu r:
I. Großhirn, I I . Zwischenhirn, I I I . Mittelhim, IV . Kleinhirn, V . Nachhirn.
V I I I . Ach te Periode: Urfisch-Mark.
D ie fünf Hirn b la se n differenzieren sich während der sibirischen
Periode in ähnlicher F o rm , wie sie n och heute bei den Selachiern
bleibend besteht; später geht sie in die F o rm des G an oid e nge h ims über
(Crossopterygier).